Tablet-PC und Co. spielen in der Kommunikation mit Patienten eine immer wichtigere Rolle. Das gilt jedoch nicht bei älteren Menschen. Zu diesem Schluss kommt zumindest eine jetzt veröffentlichte Studie der Jacobs University Bremen . Demnach eignen sich traditionelle Papierformate für diese Zielgruppe besser für die Vermittlung von gesundheitsbezogenen Informationen als solche auf Tablet-PC.
Gesundheits-Infos nutzbar machen
Grundvoraussetzungen für die Teilnahme am medizinischen Entscheidungsprozess sind Information und Kommunikation. Vor allem für Patienten mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz ist es wichtig, dass sie die Informationen ihrer Ärzte abrufen und verstehen können. Wie dieses Ziel am besten erreicht werden kann, haben Dr. Shu Ling Tan, Dr. Amanda Whittal und Prof. Dr. Sonia Lippke von der Jacobs University im Rahmen ihrer Studie untersucht. Dazu haben sie traditionelle Broschüren mit Fotostories verglichen. Die Darstellungsform Fotostory wurde gemeinsam mit dem mit dem University Medical Center Groningen (Niederlande) für die Kommunikation älterer Patienten mit dem Arzt entwickelt wurden. Sie beruht auf Comic-Layout, Bildern und Texten in Sprechblasen.
Am liebsten analog
An der Studie nahmen 126 Teilnehmer über 50 Jahre teil. Ihnen wurden beide Formate sowohl auf Papier als auch auf Tablet-PC gezeigt. Verglichen mit der traditionellen Broschüre, empfanden die Teilnehmer die Fotostory als leichter verständlich und informativer. Darüber hinaus bevorzugten sie die Papierform, die ihnen weniger monoton und langweilig erschien als die Darstellung auf dem Tablet-PC. Die Darstellung der Broschüre auf dem Tablet-PC fand den geringsten Anklang bei den Patienten.
Die Studie wurde von der EU im Rahmen der IROHLA Studie finanziert, an der mehr als 20 Partner aus verschiedenen europäischen Ländern beteiligt waren. Ihr Ziel ist, die Gesundheitskompetenz und Gesundheitskenntnisse älterer Menschen in Europa zu verbessern.