Gute Aussichten für die Compamed

Rund 800 Aussteller aus fast 40 Nationen sind in diesem Jahr auf der Compamed vertreten, die vom 18. bis zum 21. November parallel zur Medica in Düsseldorf stattfindet. Damit sind die beiden Hallen der Medizintechnik-Fachmesse ausgebucht.

Der Markt für Medizintechnik und Medizinprodukte ist weiterhin auf Wachstumskurs. Die deutschen Medizintechnikunternehmen haben zuletzt erstmals einen Jahresumsatz von insgesamt mehr als 30 Milliarden Euro erzielt bei einer jährlichen Wachstumsrate von fünf Prozent. Davon profitieren auch die Zulieferer. Doch trotz der positiven Ausgangslage gilt es für die Branche zahlreiche Herausforderungen zu meistern.

„Zunehmende Handelsbeschränkungen, aufwändige Zulassungsprozedere, erhöhter Margendruck oder Brexit – die Marktlage verlangt nach einer Bündelung der Kräfte. Gefragt sind vor allem eine Ausrichtung an Zukunftsthemen sowie eine enge Zusammenarbeit von Zulieferern, Medizintechnik-Anbietern und Anwendern“, sagt Wolfram Diener, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf. Die Compamed und die Medica sind seiner Einschätzung eine ideale Plattform, um Partnerschaften zu schmieden und gemeinsames Business zu entwickeln. 

Aussteller aus vielen Bereichen

Unter den angemeldeten Ausstellern sind kleine und mittelständische Unternehmen ebenso vertreten wie Großkonzerne. Mit dabei sind unter anderem Covestro, Evonik, Mitsubishi Chemical oder Panasonic zu finden. „Zur diesjährigen Compamed werden wir neben resorbierbaren Materialien und Spezialkunststoffen für kurzzeitigen oder dauerhaften Körperkontakt vor allem das weltweit erste PEEK-Filament in Implantatqualität zum Einsatz im 3D-Druck vorstellen“, sagt Dr. Philip Engel, Business Development Manager im Segment Medical Devices & Systems von Evonik. Das Hochleistungsmaterial kann in der Fused Filament Fabrication Technologie eingesetzt werden und soll die additive Fertigung von dreidimensionalen Kunststoffteilen für Humanimplantate ermöglichen.

Powerplay der Mikrotechnik 

Viele Aussteller der Compamed stammen aus dem Bereich der Mikrotechnik. Laut einer aktuellen Branchenumfrage des Fachverbandes für Mikrotechnik (IVAM) engagiert sich mehr als die Hälfte der europäischen Mikrotechnik-Unternehmen im Markt für Medizintechnik und in der Gesundheitswirtschaft. Jedes fünfte Unternehmen sieht darin sogar den wichtigsten Zielmarkt. Das soll auch der Produktmarkt „High-tech for Medical Devices“ des IVAM Fachverband für Mikrotechnik zeigen. Auf dem mit rund 50 Beteiligungen größten Gemeinschaftsstand geht es um Innovationen der Schlüsseltechnologien Mikrotechnik, Nanotechnik, Photonik und neue Materialien.  

Der Bereich der Mikrotechnik profitiert vor allem von den Trends Miniaturisierung und Digitalisierung. Medizintechnische Geräte, Instrumente und Produkte werden immer kompakter und leichter in der Anwendung bei hoher Leistungsfähigkeit samt datentechnischer Vernetzungsoption. Medizintechnik-Anbieter benötigen daher Hightech-Komponenten im Kleinstformat, wie etwa Aktuatoren, Chips, Kameras, Sensoren, Funkmodule oder auch passende Akkus sowie Datenspeicher. Sie kommen beispielsweise in Mikro-Endoskopen, Lab-on-a-Chip-Applikationen für die Schnelldiagnostik in unterschiedlichen Implantaten zum Einsatz.