Fachklinik baut Telerehabilitation aus

Die Johannesbad Fachklinik Bad Füssing bietet Patienten nach dem stationären Aufenthalt eine Telerehabilitation via Smartphone, Tablet oder Laptop an. Nach den ersten sechs Monaten verzeichnet das Klinikum gute Ergebnisse und will das Angebot erweitern.

Die Johannesbad Fachklinik ist unter anderem eine Kurklinik und Rehaklinik für Orthopädie. Wenn Patienten die Fachklinik wieder verlassen, nehmen sie ihren Physiotherapeuten mit nach Hause. Denn die Johannesbad Gruppe betreut Patienten nach dem stationären Aufenthalt jetzt per Telerehabilitation auf dem eigenen Smartphone, Tablet oder Laptop weiter. Die Fachklinik in Bad Füssing sieht sich hier als Vorreiter. „Unsere Kunden lernen die mobile Anwendung kennen“, erklärt Michael Müller, Teamleiter der Physiotherapie und ergänzt: „Zuhause wissen sie, wie sie selbstständig weiterarbeiten können.“ Außerdem erhalten sie regelmäßige Rückmeldungen von den Therapeuten.

60 Prozent der Patienten nutzen das Angebot

Michael Müller hat das Projekt in Bad Füssing umgesetzt und kann nach den ersten sechs Monaten von guten Erfolgen berichten: „Pro Woche nutzen fünf bis zehn neue Patienten das Programm; schon rund 60 Prozent der Patienten nehmen unser kostenfreies Angebot wahr, die Anwendung zur Nachsorge zu nutzen.“ Derzeit liegt das Konzept für die Nachsorge zur Genehmigung bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV).

Vor Ort im Johannesbad weisen Physiotherapeuten die Anwender ein. Nach dem Aufenthalt nehmen die Patienten einen individuellen Trainingsplan mit nach Hause. Dort melden sie sich über den PC oder ein mobiles Endgerät zur Johannesbad-Tele-Reha-Sitzung an. Hier finden sich bereits vorgefertigte auf den Einzelnen abgestimmte Übungen mit Videoanleitungen, die Patienten ganz einfach nachmachen können. „Außerdem haben wir die Möglichkeit, individuelle Aufgaben einzugeben – so passen wir das Programm an den Bedarf des jeweiligen Patienten an“, erklärt der Teamleiter der Physiotherapie.

Physiotherapie überall und jederzeit

Aus Sicht von Michael Müller ist das vorteihaft: „Unsere Patienten bleiben am Ball.“ Denn Wartezeiten für einen Therapeuten-Termin fallen weg. Außerdem lässt sich die Tele-Reha ganz einfach in den Alltag integrieren, wie der Therapeut betont: „Die Plattform ist immer und überall verfügbar. Rückfragen an meine Kollegen und mich beantworten wir so schnell es geht, mindestens einmal täglich.“ Bei der neuen Tele-Reha-Anwendung wird besonders auf den Datenschutz geachtet.

„Neben der Nachsorge können wir das System auch für die Prävention in der Johannesbad Fachklinik einsetzen“, informiert Michael Müller. Auch in diesen Angeboten findet die Plattform Anwendung. „Unsere Kunden nutzen das Programm selbstständig zusätzlich zum Therapieangebot durch uns.“ Die Johannesbad Gruppe arbeitet bereits an der Weiterentwicklung der Telerehabilitation: Wenn Patienten und Kostenträger die Anwendung weiter so gut annehmen, sollen weitere Johannesbad Fachkliniken den orthopädischen Patienten die Plattform zur Verfügung stellen. Außerdem entwickeln die Therapeuten eigene Übungen und spielen diese in die Plattform ein. „So individualisieren wir das Programm weiter und gehen noch stärker auf einzelne Anforderungen ein“, erklärt der Therapeut.