IBM Deutschland wird den Fachdienst für das E-Rezept entwickeln und betreiben. Die gematik hat dem Unternehmen jetzt den Auftrag dazu erteilt.
Alle Rezepte in Deutschland, etwa 500 Millionen pro Jahr, sollen künftig digital über den zentralen Fachdienst verwaltet werden. Alle E-Rezepte sollen dort verschlüsselt abgelegt werden. Außerdem sollen von dem Fachdienst aus die Verordnungen in die E-Rezept-App und in die Apothekensysteme heruntergeladen werden. Als Betreiber des Fachdienstes kann IBM jedoch keine Daten auslesen oder einsehen, betont die gematik. Der Quellcode der Implementierung des Fachdienstes und seiner Mechanismen zum Betreiberausschluss wird vor Inbetriebnahme veröffentlicht, ebenso ein Sicherheitsgutachten.
Die Leistung war zuvor im Rahmen einer EU-weiten Bekanntmachung (Nr. 2020/S 101-244296 vom 26.05.2020) als erstes Los ausgeschrieben worden. Die Ausschreibung der gematik war in zwei Lose aufgeteilt worden, um auszuschließen, dass ein Bewerber den Zuschlag für die komplette Ausschreibung erhält. Denn der Betreiber des Fachdienst-Servers (Los 1) darf nicht gleichzeitig auch der des Identity Provider (Los 2) sein. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Verarbeitung der verschlüsselten Daten und die Authentisierung der Akteure nicht in einem Unternehmen gebündelt werden.
Die App für das E-Rezept wird von der gematik selbst entwickelt und bereitgestellt. Daher wurde ihre Entwicklung nicht ausgeschrieben. Die Grundlagen für die Entwicklung wurden mit dem Patientendaten-Schutzgesetz geschaffen.