Augendrucksensor erstmalig implantiert

Als nach eigenen Angaben erstes Krankenhaus weltweit hat die Universitätsmedizin Magdeburg jetzt die Implantation eines intraokularen Drucksensors in der Regelversorgung durchgeführt. Der eyemate-IO-Sensor der Implandata Ophthalmic Products GmbH ermöglicht es dem Patienten, den Augeninnendruck jederzeit berührungslos zu messen.

Prof. Dr. Hagen Thieme, Direktor der Universitätsaugenklinik, hat den Sensor nun erstmals im Rahmen einer Routine-Katarakt-Operation bei einem Glaukom-Patienten erfolgreich eingesetzt. Neben der Messung des Augeninnendrucks durch den Patienten selbst bietet der Sensor die Möglichkeit einer automatische 24h Messung (analog zur 24h-Blutdruckmessung oder 24h-EKG). Unter der Leitung von Prof. Thieme wurde der Sensor unter klinischen Studienbedingungen über mehrere Jahre erprobt, was zur Zulassung des Sensors für die Regelversorgung führte.

Bessere Versorgung von Glaukom-Patienten

Nun kann der Sensor in der Regelversorgung von in Umgang mit dem Sensor speziell ausgebildeten Augenchirurgen eingesetzt werden. Ziel ist es durch den Einsatz des Sensors eine bessere Versorgung von Glaukom-Patienten zu gewährleisten. Zudem erhoffen sich die Akteure neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Erkrankung.

Auf Basis der im Vorfeld durchgeführten Studien konnte die Implantationsprozedur schon weiter optimiert werden. Zudem wurden bereits wichtige neue Erkenntnisse über das Glaukom (Grüner Star) und den Augeninnendruck gewonnen, die in Kürze veröffentlich werden sollen.

Als Augenerkrankung unterschiedlicher Ursache bleibt ein Glaukom oft lange unerkannt bleiben. Die einzige Therapieoption ist die Senkung des Augeninnendrucks, in der Regel mittels Augentropen, aber gegebenenfalls auch chirurgisch. 

Regelmäßige Messung

Eine regelmäßige Messung des Augendrucks zur Therapiekontrolle ist notwendig, da der Augendruck bei Glaukom-Patienten bereits innerhalb eines Tages erheblich schwanken kann. Die in der Praxis übliche vierteljährliche Messung kann solche Schwankungen nicht erfassen und unterschätzt daher unter Umständen den durchschnittlichen Augendruck von Patienten. Der Sensor kann hier zu klareren Ergebnissen und damit zu gezielterer Hilfe führen.