Elektronische Patientenakte: Ärzte fordern Qualität

Die elektronische Patientenakte (EPA) soll ausschließlich strukturierte, durchsuchbare und ärztlich validierte Daten enthalten. Das fordert jetzt der Ärztliche Beirat Telematik NRW, der den Aufbau der Telematikinfrastruktur für das Gesundheitswesen aus ärztlicher Perspektive begleitet. Generell spricht sich das Gremium der beiden Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen für die Einführung einer elektronischen Patientenakte aus. Die Qualität der Behandlung auf der Basis der elektronischen Patientenakte sei jedoch von der Integrität ihrer Einträge abhängig.

Dass zahlreiche Kassen ihren Patienten bereits sogenannte elektronische Gesundheitsakten (EGA) anbieten, mittels derer diese ihre eigenen medizinischen Daten verwalten können, bewertet der Beirat positiv. Auf diese Weise können zum Beispiel Dokumente oder Abrechnungsdaten gesammelt und verwaltet werden. Der Patient kann persönliche Daten beliebig verwenden und speichern, löschen oder erweitern. Der Beirat hält es jedoch für problematisch, dass die Akten nicht strukturiert zur Verfügung gestellt werden. Gleiches gilt für die die Option, dass Patienten ungefiltert Daten in die Akte einbringen können.

Verzögerungen bei elektronischen Gesundheitsakten

Angesichts der Vielzahl der Aktensysteme müsse zudem eine Interoperabilität gewährleistet sein. In diesem Zusammenhang weist der Beirat darauf hin, dass es bei den derzeitigen EGAs der Krankenkassen zu teilweise über Monate verzögerten Eintragungen kommt und Abrechnungsdaten und Behandlungsdaten sich deutlich unterscheiden. Dadurch erfahre der Patient sehr wenig über seinen aktuellen Gesundheitszustand, heißt es.