Effizientere Praxissoftware durch passende Schnittstellen

Schnittstellen spielen auch in der Arztpraxis eine wichtige Rolle.(Foto: Andreypopov/123rf.com)

Reibungslose Abläufe gibt es in der Arztpraxis nur dann, wenn die eingesetzten Praxis-IT-Systeme einwandfrei miteinander kommunizieren. Mario Schürmann, Gründer von MSC-IT Schürmann, beschäftigt sich täglich mit diesem Thema. Der Experte für Praxis-IT schildert im mednic-Interview, worauf bei Software für Arztpraxen zu achten ist.

mednic: Viele Arztpraxen wünschen sich Anwendungen, die sich optimal in den Praxisablauf integrieren lassen. Dabei spielen Schnittstellen eine zentrale Rolle. Herr Schürmann, warum ist es so wichtig, auf Anwendungen zu setzen, die sich gut miteinander verknüpfen lassen?

Mario Schürmann: Praxissoftware sollte idealerweise nutzerfreundlich sein. Ärzte und medizinisches Fachpersonal sind keine IT-Experten und benötigen deshalb intuitive Anwendungen, die miteinander verknüpft werden können. Denn es geschieht leider häufig, dass beispielsweise Patienteninformationen aufgrund mangelnder Schnittstellen doppelt erfasst werden und dadurch ein Mehraufwand für das Praxispersonal entsteht. So etwas passiert natürlich auch immer dann, wenn gerade besonders viel los ist und man zusätzlichen Stress nicht gebrauchen kann. Umso wichtiger ist es, dass in solchen Fällen die Software einwandfrei funktioniert und den Ablauf in der Praxis unterstützt oder, noch besser, vereinfacht. Das heißt ganz konkret: Es braucht kompatible Anwendungen, die ineinandergreifen und sich ergänzen. Nur so können Fehlerquellen vermieden werden. 

Mario Schürmann ist Gründer von MSC-IT Schürmann.

mednic: Mit der fortschreitenden Digitalisierung in Arztpraxen steigen auch die Anforderungen an Ärzte und MFA im Hinblick auf das Thema IT. Müssen Ärzte bald IT-Profis sein? 

Schürmann: Ärzte sind für Medizin und ihren speziellen Fachbereich ausgebildet und müssen da schon Experten sein, gleiches gilt für MFA. Darauf muss weiterhin der Fokus im Praxisalltag liegen. Deshalb ist funktionelle und einfache IT vor allem in Praxen so wichtig. Viele jüngere, IT-affine Ärzte versuchen sich, oft aufgrund schlechter Erfahrungen mit IT-Anbietern oder aus Angst vor langfristigen Verträgen, selbst mit dem Thema zu beschäftigen. Bei vollen Terminkalendern und gefüllten Wartezimmern ist das nur begrenzt umsetzbar – besonders weil die Komplexität des Themas stetig steigt. Hilfreich ist da ein zuverlässiger Partner, der Organisation, Anpassung und Wartung der Praxis-IT übernimmt und zusätzlich beratend zur Seite steht.

mednic: Sie sagten, Schnittstellen seien besonders wichtig. Was müssen Praxen darüber wissen?

Schürmann: Standard im Gesundheitswesen ist die GDT- beziehungsweise BDT-Schnittstelle, die etwa für den Austausch von Patientendaten genutzt wird. Diese standardisierten und effektiven Schnittstellen verbinden die Praxis-IT mit vorhandenen medizinischen Geräten und externen Programmen. Die Kommunikation zwischen der Software und den Geräten funktioniert grundsätzlich auch automatisch, allerdings funktioniert das nicht immer ganz reibungslos. Ein beobachtetes Problem der Schnittstellen ist aufgrund unterschiedlicher Satzarten beispielsweise die Darstellung von Umlauten. Diese Fehler müssen dann wiederum vom Praxispersonal mühsam händisch korrigiert werden. Das kostet Zeit und bedeutet immer einen Mehraufwand, den wir vermeiden wollen. Das Ziel ist, dass keine manuelle Datenkorrektur mehr nötig ist und alles einwandfrei funktioniert.

Dann gibt es da noch die DICOM-SchnittstelleDiese wird zum Beispiel zum Austausch von Patientendaten und Bilddaten zwischen dem Ultraschallgerät und der Praxissoftware genutzt. So werden die Bilddaten nach Abschluss der Untersuchung automatisch dem jeweiligen Patienten zugeordnet. Eine enorme Zeitersparnis für das Praxispersonal!

mednic: Immer mehr Software heißt theoretisch, dass es immer mehr Schnittstellen und Möglichkeiten zur Verknüpfung gibt. Wie können Praxen damit umgehen?

Schürmann: Ja, das ist richtig. Es gibt dafür externe Partner, die genau diese Arbeit übernehmen und alles im Blick haben. Die Tatsache, dass immer mehr Schnittstellen benötigt werden, wird sich nicht vermeiden lassen. Schließlich sollen die Programme für reibungslose Abläufe miteinander vernetzt werden. Das Gegenbeispiel wären abgeschottete Insellösungen. Die helfen erst recht nicht weiter.

mednic: Werden wir konkret. Sie arbeiten mit Medical Office und mit dem Termin- und Ressourcenmanager dubidoc. Wie funktioniert das Zusammenspiel dieser beiden Lösungen?

Schürmann: Ja wir sind seit einigen Jahren Medical Office Vertriebspartner und auch Partner von dubidoc. Viele Praxen wollen mittlerweile schlicht mit der Zeit gehen und ein modernes Praxissystem und eine Online-Terminbuchung einführen. Wir empfehlen unseren und auch neuen Kunden die Lösung von Medical Office in Kombination mit dubidoc. Durch die gute Vernetzung zwischen den Produkten, spart die Praxis viel Zeit und erhält eine moderne und zukunftsorientierte Lösung.

Die Schnittstelle zwischen Medical Office und dubidoc läuft dabei komplett im Hintergrund ab. Die Übergabe der Patientendaten zwischen den Systemen funktioniert automatisch per GDT-Schnittstelle. Der manuelle Aufwand und damit verbundene Fehlerquellen entfallen fast vollständig. Die Software bietet allerdings noch viele weitere Erleichterungen für den Praxisalltag. Beispielsweise können Patienten über dubidoc einen Termin auf der Praxiswebsite buchen und dabei ihre Daten eingeben, die dann direkt in das PVS übertragen werden. Mit einer Online-Terminvergabe bietet die Praxis Ihren Patienten auch den Service Termine 365 Tage rund um die Uhr zu buchen, ohne lange Warteschleife in der Praxis. Dies ist nicht nur ein toller Service für den Patienten er entlastet auch die MFA in der Anmeldung die hierdurch wertvolle Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben innerhalb der Praxis gewinnt.