Digitale Lösung zur Asthmakontrolle

Dr. Yves Nordmann
Dr. Yves Nordmann, CMO und Mitbegründer von Docdok.health (Foto: docdok.health AG)

Mit einer digitalen Lösung, die Angaben der PatientInnen in Echtzeit erlaubt, soll schon bald die Asthmakontrolle verbessert werden: Ein frühzeitiges Eingreifen durch Mediziner wird möglich.

Weltweit leiden mehr als 550 Millionen Menschen an Atemwegserkrankungen, was die Gesundheitssysteme wirtschaftlich erheblich belastet. Aktuell basiert die Behandlung dieser Atemwegserkrankungen meist auf den Angaben des Patienten am Tag des Arztbesuchs. Diese können zu einer ungenauen Bewertung des Gesundheitszustands führen. Dies wiederum kann unangemessene medizinische Maßnahmen und eine hohe Inzidenz von unsachgemäßem Gebrauch von Inhalatoren durch die Patienten zur Folge haben. 

Der Pharmakonzern AstraZeneca und das Startup-Unternehmen docdok.health entwickeln angesichts dieser Problematik jetzt gemeinsam eine neue digitale Lösung zur Echtzeit-Beobachtung des Asthma-Status von PatientInnen. Kritische Situationen sollen dadurch sofort erkannt und unmittelbar an den behandelnden Arzt gemeldet werden. Die digitale Lösung basiert auf der App „Velaria DTx“, welche direktes Feedback des Patienten mit automatisch erhobenen Real-World-Daten zusammenführt, wie beispielsweise Informationen über die Luftqualität in der Umgebung des Patienten. Das digitale System Velaria DTx wurde von Docdok.health entwickelt.

Datengestützte Überwachung

Velaria DTx integriert Daten und ermöglicht so eine vermehrt datengestützte Überwachung des Asthmas des Patienten sowohl durch den Arzt als auch durch den Patienten selbst. Die Patienten erhalten eine mobile App, die mit ihrer Einwilligung objektive Daten beispielsweise zur Luftqualität sowie zu Symptomen und körperlicher Aktivität sammeln kann. Darüber hinaus ermöglicht die App auch die Erhebung von subjektiven Informationen über den Zustand des Patienten anhand von Fragebögen. Auf Grundlage der gesammelten Daten kann das System den Zustand des Patienten besser beurteilen und hilft, Asthma-Exazerbationen vorzubeugen. Ebenso ermöglicht es dem Arzt, seine Patienten besser zu unterstützen.

Klinische Studie bis Herbst 2022

Die beiden Unternehmen werden bei einer klinischen Studie am Sheba Hospital in Israel kollaborieren, gefolgt von einer Beobachtungsstudie am Universitätsspital Zürich. Die erste Phase der Studie soll Ende des dritten Quartals 2022 abgeschlossen sein. Auf Grundlage der Erfahrungen aus diesen Studien werden die Unternehmen weitere Möglichkeiten der Kollaboration eruieren, um die Behandlung von Menschen mit Asthma und auch die Therapie in weiteren Krankheitsgebieten wie beispielsweise COVID-19 zu verbessern.