Deutsche Telekom kooperiert mit Stuttgarter Krankenhaus

Die Telekom Healthcare Solutions (THS) und die Robert-Bosch-Krankenhaus GmbH (RBK) wollen die Digitalisierung im Gesundheitssystem gemeinsam vorantreiben. Dazu haben beide Unternehmen eine auf mindestens fünf Jahre angelegte Kooperation vereinbart. Kern der Zusammenarbeit des Telekom Healthcare-Bereichs mit dem Stuttgarter Klinikum ist die Einführung des Krankenhausinformationssystems (KIS) „iMedOne“ für den Akut- und den Reha-Bereich des Stiftungskrankenhauses.

Darüber hinaus wollen die Telekom und die Klinik neue intersektorale Lösungen entwickeln. Davon sollen medizinische Einrichtungen und Patienten profitieren. Als Beispiele nennt die Telekom die Anbindung an den ambulanten Bereich oder die Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern. Bei der Partnerschaft stehen vor allem zwei Ziele im Fokus: Zum einen, die Versorgung der Patienten weiter zu verbessern, andererseits die Arbeitsabläufe für Ärzte und Pflegekräfte effizienter und sicherer zu gestalten.

iPad mini im Krankenhaus

In einem ersten Schritt wird die Telekom das Krankenhaus mit 50 iPad minis und der App des KIS „iMedOne“ ausstatten. Mit Hilfe der mobilen Geräte haben Ärzte und Pflegekräfte an jedem Ort im Krankenhaus Zugriff auf alle klinischen Patientendaten. Sie können Vitalwerte direkt am Patientenbett eintragen, die Medikation anpassen, Befunde einsehen, Wunden fotografieren oder Patienten anhand von Röntgenbildern oder anderen Untersuchungsergebnissen ihren Gesundheitszustand direkt am Bett erläutern. Der schnelle Datenzugriff soll dazu beitragen, Fehler zu vermeiden. Zudem soll sich die Qualität der Dokumentation erhöhen und mehr Zeit für die Patientenbetreuung bleiben.

iPad mini von Apple mit Patientenakten
Das iPad mini gehört jetzt zum Klinikalltag. (Foto: Deutsche Telekom AG)

Die Telekom wird darüber hinaus Mitarbeiter des Robert-Bosch-Krankenhauses in die Programmierung des KIS „iMedOne“ einarbeiten. Diese können dann Arbeitsoberflächen und Formulare an die Wünsche der Ärzte und des Pflegepersonals anpassen, um Arbeitsabläufe weiter zu verbessern. Darüber hinaus werden beide Unternehmen gemeinsam Prozessoptimierungen entwickeln, wie zum etwa das Ausfüllen von Aufklärungs- und Anamnesebögen direkt am Krankenbett oder einen digitalen Terminkalender, mit dem Patienten besser in die Behandlungsplanung eingebunden werden können.

Datenschutz und -sicherheit

Großes Augenmerk wird bei den genannten Projekten auch auf die Datensicherheit gelegt. Die Telekom entwickelt Lösungen für den sicheren E-Mail-Verkehr, Spionageschutz für Smartphones, Lösungen gegen Cyberangriffe oder klärt über Gefahren und Schutzmöglichkeiten auf. Neue Anforderungen der IT-Sicherheit wie beispielsweise von UP KRITIS – die öffentlich-private Partnerschaft zum Schutz Kritischer Infrastrukturen in Deutschland – werden erfüllt. Nicht zuletzt hat sich der Konzern als erstes Unternehmen im Gesundheitswesen erfolgreich als Auftragsdatenverarbeiter und IT-Dienstleister zertifizieren lassen.

Das Robert-Bosch-Krankenhaus ist ein von der Robert Bosch Stiftung getragenes Krankenhaus der Zentralversorgung mit Funktionen der Maximalversorgung an drei Standorten in Stuttgart. Mit 1.031 Betten nehmen das RBK und die angegliederten Kliniken jährlich rund 43.000 Patienten stationär auf. Zum Krankenhausbetrieb mit 2.700 Mitarbeitern gehören 17 Fachabteilungen in verschiedenen medizinischen Zentren, das Irmgard-Bosch-Bildungszentrum und zwei Forschungsinstitute. Der Robert-Bosch-Krankenhaus GmbH obliegt auch die Betriebsführung für das Furtbachkrankenhaus, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, in Stuttgart.