Corona-Abwassermonitoring mit Frühwarnsystem

Kläranlage
Zertifizierte Probenahme: Abwasserfilterung in Kläranlage (Foto: antikainen/123rf.com)

Eine standardisierte Analysemethode für das Monitoring von SARS-CoV-2 im Abwasser ermöglicht es, den Trend des Infektionsverlaufs bis zu zwei Wochen früher als die offiziellen Meldezahlen zu erfassen.

Entwickelt hat die standardisierte Analysemethode die in Hallbergmoos ansässige Vermicon AG. Das Unternehmen beschäftigt sich seit der Gründung im Jahr 1997 mit der biologischen Abwasserreinigung. „Wir verfügen über ein ausführlich geprüftes und vollfunktionierendes Corona-Frühwarnsystem, das den aktuellen EU-Anforderungen entspricht.“, erklärt Dr. Jiri Snaidr, Mikrobiologe und Vorstandsvorsitzender der Vermicon AG. „Mit diesem System kann das Infektionsgeschehen im Abwasser bereits in diesem Herbst flächendeckend überwacht werden.“

Zuverlässiges Nachweissystem

Der Nachweis von pathogenen Mikroorganismen und Viren, wie SARS-CoV-2, ist aufgrund der komplexen Zusammensetzung des Abwassers und der zahlreichen Einflüsse im Kanalnetz eine herausfordernde Aufgabe. Den Mikrobiologie-Experten ist es aber dennoch gelungen, ein robustes und zuverlässiges Nachweissystem von SARS-CoV-2 im Abwasser und den angeschlossenen Kanalsystemen zu entwickeln und erfolgreich zu etablieren. Aufgrund einer Kooperation mit der HPC AG kann die Probenahme zertifiziert und – ergänzend zum Kläranlagenzulauf – auch in den angeschlossenen Kanalsystemen erfolgen. Vermicon AG betreut seit über 25 Jahren kommunale und industrielle Kläranlagen bei dem mikrobiologischen Abwassermonitoring.

Günstiger als Corona-Massentestung

Der Einsatz des Frühwarnsystems in den Kommunen überzeugt: Die Abwassermessungen zeigen den Trend des Infektionsverlaufs bis zu zwei Wochen früher an als die offiziellen Meldezahlen. Zusätzlich wird die dominierende Virusvariante zuverlässig ermittelt. Die Kommunen können den aktuellen Infektionsverlauf in einem Dashboard abrufen und verfolgen. Die Lösung ist dem Unternehmen zufolge günstiger als die Massentestung mit Corona-Schnelltests. Zudem können große Mengen an Kunststoff-Abfällen durch Schnelltests vermieden werden.