Wie verschiedene Wirtschaftsmedien berichten, prüft die Softwarefirma Compugroup Medical (CGM) die Übernahme des belgischen Grafik-, Druck- und Healthcare-Spezialisten Agfa Gevaert. Es werden „nicht-exklusive“ Gespräche geführt.
CGM gilt als eines der führenden Unternehmen weltweit im Bereich Digital Health. Gegenüber dem Handelsblatt erklärte das Unternehmen, dass sich Gespräche mit Agfa noch in einem frühen Stadium befinden. Man habe Agfa eine „indikative, unverbindliche Interessenbekundung hinsichtlich des Erwerbs aller Aktien“ unterbreitet.
Dicker Brocken
Ob es tatsächlich zu einem konkreten Übernahmeangebot kommt, ist derzeit noch völlig offen. Der Börsenwert der belgischen Agfa-Gruppe beträgt aktuell mehr als 600 Millionen Euro. Marktbeobachter fragen sich mit Blick auf die Geschäftsfelder der beiden Unternehmen, ob sich Compugroup Medical SE mit der Transaktion nicht womöglich finanziell übernehmen würde.
Zu wenig Überschneidungen
Zudem stellt sich die Frage, ob sich die Unternehmen wirklich ergänzen würden: Zwar bestehen mit dem Healthcare-Bereich bei Agfa sinnvolle Schnittstellen zum Compugroup-Geschäft. Andere Agfa-Geschäftsbereiche wie etwa die Farb-, Druck- oder Solarsparte passen indes kaum zum CGM-Portfolio. Bei bisherigen Zukäufen entschied sich die Compugroup stets für mittelgroße Unternehmen, die das eigene Geschäft sinnvoll ergänzen. Die norwegische Profdoc als bisher größte Transaktion war 101 Millionen Euro schwer.