Bundesweite Umfrage unter Pflegekräften

Pflegekraft im Krankenhaus
Pflegekraft im Krankenhaus: Welche Erwartungen werden an das Arbeitsumfeld in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gestellt? (Foto: dolgachov /123rf.com)

Was muss sich ändern, damit Pflegekräfte, die aus ihrem Beruf ausgestiegen sind, wieder in die Pflege zurückkehren? Drei Organisationen wollen das herausfinden und starten deshalb jetzt eine Befragung.

Die Arbeitnehmerkammer Bremen, die Arbeitskammer des Saarlandes und das Institut Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule/Ruhr-Universität Bochum starten eine Studie mit dem Titel „Ich pflege wieder, wenn…“. Die Online-Befragung ist ab sofort auf der Internetseite www.ich-pflege-wieder-wenn.de zu finden.

Pflegeleistungen gefragt wie nie

Aktuellen Prognosen zufolge wird der Fach- und Arbeitskräftebedarf in der professionellen Pflege und Betreuung künftig weiter steigen. Ein zentrales Ziel der „Konzertierten Aktion Pflege“ (KAP) ist es deshalb, ausgestiegene Pflegekräfte wiederzugewinnen bzw. die Teilzeitbeschäftigung in der Pflege aufzustocken. 

„Doch das wird nicht gelingen, wenn sich an der Situation der Pflegebeschäftigten nicht gravierend etwas ändert. Das hat bereits unsere AK-Befragung unter Pflegekräften vom Mai 2021 gezeigt“, betont Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes. „Deshalb wollen wir nach unserem erfolgreichen Pilot-Projekt in Bremen nun auch deutschlandweit ehemalige oder Teilzeit-Pflegekräfte befragen, was sie brauchen, um wieder in die Pflege zurückzukehren oder wieder mehr Stunden arbeiten zu können“, ergänzt Elke Heyduck, Geschäftsführerin der Arbeitnehmerkammer Bremen.

12 Minuten für bessere Arbeitsbedingungen

„In der Studie fragen wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem, welche Bedingungen für sie persönlich entscheidend sind, um tatsächlich wieder in den Beruf einzusteigen beziehungsweise ihre Stundenzahl zu erhöhen. Oder auch welche Erwartungen sie an das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen haben“, erläutert Michaela Evans, Direktorin des Forschungsschwerpunktes „Arbeit & Wandel“ am IAT. Die Umfrage findet online statt und dauert etwa 12 Minuten. Die Antworten werden anonym erfasst. Zusätzlich sind für die Studie problemzentrierte Interviews geplant.

Situation von Pflegekräften nachhaltig verbessern

Ziel der Analyse ist es, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und das Potenzial an Fachkräften, die wiedergewonnen werden können, zu ermitteln. Die Untersuchung soll darüber hinaus dafür sorgen, dass sich die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften nachhaltig verbessern und auch die Pflegekräfte, die gegenwärtig noch in Vollzeit arbeiten, nicht entkräftet aufgeben.