Bund soll MedTech-Forschung vorantreiben

Dr. Marc-Pierre Möll: „Die Menschen in Deutschland wünschen sich eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung. Das heißt eine bessere Verknüpfung von stationärer Behandlung und ambulanter Nachsorge sowie innovative Behandlungsmethoden.“ (Foto: © BVMed | Darius Ramazani)
Dr. Marc-Pierre Möll: „Die Menschen in Deutschland wünschen sich eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung. Das heißt eine bessere Verknüpfung von stationärer Behandlung und ambulanter Nachsorge sowie innovative Behandlungsmethoden.“ (Foto: © BVMed | Darius Ramazani)

Die neue Bundesregierung soll mehr in Medizintechnologie-Forschung investieren. Das wünscht sich immerhin knapp die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland. Damit landet der Bereich auf Platz drei der präferierten Forschungsthemen.

Lediglich die Forschungsbereiche Energie- und Umwelttechnologien liegen vor dem Bereich Medizintechnologie. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed). „Die Menschen erwarten von der Bundesregierung, dass Zukunftsthemen angegangen werden. Dazu gehört neben Klimaschutz und Energiewende auch ganz wesentlich die Medizintechnologie, die durch moderne Lösungen ein längeres gesundes Leben ermöglicht“, sagt BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. 

Automobiltechnologien weniger wichtig

68,9 Prozent der Deutschen erwarten, dass die neue Bundesregierung verstärkt in die Forschung von Energietechnologien investiert. Das ist noch vor den Umwelttechnologien (55,1 Prozent) der höchste Wert. Danach folgen mit 48,3 Prozent bereits Medizintechnologien – deutlich vor Grundlagenforschung (33,9 Prozent), Agrartechnologie (30,7 Prozent) und Künstliche Intelligenz (23,8 Prozent). Die niedrigsten Werte weisen Automobiltechnologien (21,9 Prozent) und die Nanotechnologie (19,3 Prozent) auf. 

Die höchsten Werte für mehr Forschung in Medizintechnologien gab es übrigens in der Altersstufe „65 plus“ mit 52 Prozent sowie „50 bis 64 Jahre“ mit 51,4 Prozent. Der Wert in den östlichen Bundesländern liegt mit 49,5 Prozent leicht über dem Wert der westlichen Bundesländer mit 48 Prozent. 

Gesundheitsversorgung verbessern

Der BVMed ist davon überzeugt, dass die Medizintechnik-Forschung für die Zukunft besonders wichtig ist. „Die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig eine gute Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ist. Moderne Technologien können heutzutage immer mehr Lösungen bieten. Wir müssen sie besser nutzen und schneller in die Versorgungspraxis überführen“, betont Möll. 

So könne durch moderne Lösungen die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung verbessert und somit ein gesundes Altern gefördert werden. Aus diesem Grund setzt sich der deutsche MedTech-Verband bei den laufenden Koalitionsverhandlungen für eine „Initiative MedTech 2030“ ein, die die Maßnahmen der Forschungs-, Wirtschafts- und Gesundheitspolitik stärker verzahnt sowie die notwendigen Voraussetzungen für Medizintechnik als weiterhin starken industriellen Wirtschafts- und Arbeitsplatzfaktor in Deutschland schafft. „Die Ressorts Forschung, Wirtschaft und Gesundheit müssen gemeinsam mit dem Deutschen Bundestag und der Branche an einem Strang ziehen“, fordert Möll. 

In der Forschungspolitik streben Politik und Wirtschaft bis zum Jahr 2025 einen Forschungs- und Entwicklungsanteil am Bruttoinlandsprodukt von 3,5 Prozent an. Für diese Ziel müsse die steuerliche Forschungsförderung und die Förderung klinischer Studien weiter ausgebaut und einfacher gestaltet werden, so der Verband.