Auch veraltete Rufsysteme in Klinikgebäuden können mit dafür verantwortlich sein, dass dem Pflegepersonal zu wenig Zeit für die Patienten bleibt. Die neuartige Lichtruf-Plattform Telligence 5.0 des Herstellers Ascom soll Kommunikation und Prozesse verbessern.
Studien weisen immer wieder darauf hin: Nur rund ein Fünftel seiner Arbeitszeit verbringt das Klinik-Pflegepersonal durchschnittlich am Patienten. Schuld sind häufig veraltete Rufsysteme. Die von Ascom entwickelte Plattform Telligence 5.0 soll für Abhilfe sorgen.
Das beginnt bereits am Patienten-Handset: Telligence 5.0 stellt per Knopfdruck eine Sprachverbindung zu vordefinierten Gegenstellen her. So lässt sich ohne überflüssige Wege sofort abklären, ob der Anfragende nur ein Getränk wünscht, oder sich in einer medizinischen Notlage befindet. Der Patient erhält ohne Wartezeit eine Rückmeldung zu seinem Anliegen. Über sein übersichtliches und einfach zu bedienendes Endgerät kann er auch verschiedene Funktionen in seinem Zimmer direkt steuern, zum Beispiel Jalousien oder Fernsehgeräte.
Patientenrufe oder andere wichtige Ereignisse stellt Telligence kategorisiert dar – auf der stationären Bedienkonsole oder auf Mobilgeräten vom Typ „Ascom Myco“. Zusätzlich wird die durch den Patientenruf oder eine Fachkraft initiierte Aufgabe auch auf Flurdisplays und aktiven wie passiven Zimmersignalleuchten angezeigt. Alle Designs, Icons und Navigationsstrukturen sind über sämtliche Endgeräte standardisiert.
Konfigurierbare Eskalationsstufen
Das Telligence-System mit der Ascom Healthcare Plattform informiert immer nur die zuständige Person und schaltet bei Nichtverfügbarkeit in konfigurierbaren Eskalationsstufen an andere Personen weiter. Damit werden unnötige Arbeitsunterbrechungen und Alarmmüdigkeit vermieden. Dennoch ist sichergestellt, dass bei Notlagen sofort qualifizierte Hilfe präsent ist.
Zimmerkomponenten mit konfigurierbaren Zug- oder Drucktastern ergänzen das System und helfen bei der Prozessoptimierung. So kann die Pflegekraft zum Beispiel mit nur einem Knopfdruck wichtige Standardprozeduren auslösen, etwa einen Reinigungszyklus nach Patientenentlassung oder einen Krankentransport.
Magnetisch fixierte Anschlüsse
Über universelle Ports lassen sich auch Geräte von Drittanbietern in die Telligence Welt integrieren, zum Beispiel Patientenmonitore oder Infusionsautomaten. Damit hat das Fachpersonal den Patientenstatus jederzeit im Blick, auch wenn es gerade nicht vor Ort ist.
Die äußeren Kommunikations- und Datenverbindungen werden über eigens entwickelte SaveConnect-Stecker hergestellt. Dieser überwachte, magnetisch fixierte Anschluss löst sich bei hoher mechanischer Belastung zerstörungsfrei.
Telligence protokolliert zentral sämtliche Ereignisse und Reaktionen. Pflegedokumentation und bestimmte Arbeitsabläufe können beim Patienten am Bett erledigt werden. Das neue System ist abwärtskompatibel zu bestehenden Ascom Anlagen und kann aufbauend auf der Kabelarchitektur anderer Anbieter installiert werden.