Die Gesundheits-App Onkobutler wurde von onkologisch tätigen ÄrztInnen entwickelt und vom Biotechnologieunternehmen Amgen GmbH gefördert. Sie ist für Patienten einfach zu handhaben und fragt genau die Symptome ab, die bei einer Krebstherapie für das Behandlungsteam relevant sind.
Damit während einer Krebstherapie die Kommunikation mit dem Behandlungsteam und die Therapieüberwachung lückenlos gewährleistet sind, nutzen immer mehr PatientInnen digitale Tagebücher. Sie dokumentieren Symptome, Nebenwirkungen, das Befinden und die Arzneimitteleinnahme und teilen dies mit dem Praxisteam. Denn mehrere Studien haben gezeigt, dass eine ausführliche Dokumentation hilft, die Therapie individuell anzupassen und die Behandlungsqualität zu verbessern.
So führen Wissenschaftler aus den USA die bessere Lebensqualität sowie weniger Krankenhausaufenthalte und Notaufnahmen von PatientInnen darauf zurück, dass diese web-basiert über ihre Symptome während der Krebsbehandlung berichteten. Eine andere Studie, ebenfalls aus den USA, belegte eine wesentliche Verbesserung der Arzneimittelsicherheit und der Behandlungsergebnisse während der oralen Krebstherapie, wenn ein zusätzliches intensiviertes Betreuungsprogramm die Standardtherapie ergänzt. Die Patienten berichteten über weniger Nebenwirkungen und es gab weniger Medikationsfehler.
Einfachheit und Nutzwert entscheidend
Entscheidend ist die Qualität der App: sie muss vor allem einfach anzuwenden sein und die Funktionen müssen einen echten Nutzen und Mehrwert haben. Außerdem müssen die Daten sicher und vor Dritten geschützt übermittelt werden können. Der Krebsinformationsdienst am Deutschen Krebsforschungszentrum empfiehlt daher, eine Gesundheits-App nicht ungeprüft zu verwenden.
Gezieltere Therapieplanung
Der Onkobutler erfüllt die hohen Anforderungen an eine Gesundheits-App. Er dient als digitales Tagebuch, in das PatientInnen tagesaktuell ihre Gesundheitsdaten dokumentieren und auftretende Beschwerden sowie Nebenwirkungen erfassen können. Außerdem lassen sich mehrere Medikamente einpflegen, damit der Onkobutler zuverlässig an die nächste Einnahme erinnern kann. Die eingegebenen Daten werden kompakt in übersichtlichen Grafiken zusammengefasst und können beispiesweise ein bis zwei Tage vor dem nächsten Arztbesuch verschlüsselt an das Behandlungsteam übermittelt oder direkt zum Termin mitgebracht werden. Das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt kann dann gezielter geführt und die Therapie passgenau individuell weiter geplant werden.
Mit der App sollen PatientInnen bewusst aus der Passivität herausgeholt werden: Sie werden „empowert“ und haben die Möglichkeit, sich aktiv in die Therapie einzubringen sowie den Therapieverlauf und somit den Behandlungserfolg zu beeinflussen. Den Onkobutler gibt es für Smartphones und Tablets kostenlos im Apple App Store oder bei Google Play.