Rollendes Angebot gegen den Ärztemangel

Das Deutsche Bahn-Tochterunternehmen DB Regio Bus engagiert sich jetzt auch im Gesundheitsbereich: Mit einem 12-Meter-Linienbus, der zu einer mobilen Praxis für Allgemeinmediziner umgebaut wurde, soll sich die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum verbessern. Der Bus ist unter anderem ausgestattet mit Arztzimmer, Wartebereich und Labor. „Der Ärztemangel, gerade auf dem Land, ist schon lange Thema in Politik und Gesellschaft“, sagt Dr. Jörg Sandvoß, Vorstandsvorsitzender der DB Regio AG. „Die mobile Arztpraxis, die wir gemeinsam mit Fachleuten entwickelt haben, kann hierfür eine Lösung sein.“

Um auch wirklich zum Patienten zu rollen, braucht die Bahn-Tochter allerdings Partner: Die mobile Arztpraxis, die ab sofort einsatzbereit ist, ist ein Angebot an die gesamte Gesundheitsbranche von Politik und Verwaltung über Krankenkassen bis zu den Ärzten. „Wir freuen uns über das Interesse möglicher Partner zum Betrieb der rollenden Arztpraxis – unser Angebot steht!“, erklärt Sandvoß.

Weitere medibus-Projekte

DB Regio Bus bietet unter der Marke medibus weitere Angebote an, zum Beispiel die Durchführung und das Management von Patientenfahrten sowie die medizinische Flüchtlingsversorgung mit einer kleineren Version der mobilen Arztpraxis.

So stellt Autokraft, eine Tochtergesellschaft von DB Regio Bus, in Schleswig-Holstein eine kleinere mobile Arztpraxis für die ärztliche Versorgung der Flüchtlingsunterkünfte im Kreis Herzogtum Lauenburg zur Verfügung. In diesem Fall handelt es sich um einen speziell umgebauten VW-Transporter des Typs „Crafter“. Finanziert wird dieses Pilotprojekt von der Damp-Stiftung. Es soll durch das Praxisnetz Herzogtum Lauenburg e. V. betrieben werden.

Im bayerischen Landkreis Weilheim-Schongau können sich Patienten seit Anfang April 2016 mit medibus-Patientenfahrten zur Behandlung ins Krankenhaus und in Arzt- oder Therapiepraxen bringen lassen. Diese Leistung wird von der Busgesellschaft Regionalverkehr Oberbayern (RVO) angeboten.