Die Johanniter-Unfall-Hilfe wird gemeinsam mit der organisationseigenen Akkon Hochschule für Humanwissenschaften eine Rettungsdienststudie durchführen. Ziel ist es, fundierte Aussagen zu erhalten, welche Situationen die Einsatzkräfte im Arbeitsalltag wirklich belasten.
In der medialen Diskussion rund um die gewalttätigen Ausschreitungen zu Silvester 2022/23 und vieler weiterer Stressoren im Rettungsdienst soll die Studie konkrete Aussagen zu den Belastungen im Arbeitsalltag liefern. Die Studienergebnisse sollen im Herbst/Winter 2023 vorliegen. Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe, hebt hervor: „Die Studie soll zeigen, was die Arbeit der Rettungsdienst-Mitarbeitenden besonders schwermacht. Dann können wir gezielt reagieren und genau hier ansetzen, um die Arbeitssituation zu verbessern.” Die Forschungsarbeit dürfte keine unüberwindbaren Hürden aufweisen: „Wir können für diese Studie auf eine breite Datenbank an Probandinnen und Probanden zurückgreifen, beispielsweise durch unsere Studierenden des Studiengangs Management in der Gefahrenabwehr, die genau aus diesem Tätigkeitsfeld kommen”, erläutert Professor Dr. Andreas M. Bock, Präsident der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften.
Breitere Datengrundlage schaffen
Mit der Studie weitet die Akkon Hochschule ein Forschungsprojekt von 2022 aus, mit dem Ziel, die Erhebung auf eine breitere Datengrundlage zu stellen. Prof. Dr. Saskia Eschenbacher, Professorin für Erwachsenenbildung und Beratung an der Akkon Hochschule, führte bereits das Forschungsprojekt durch und wird auch die neue, umfangreichere Studie betreuen.
Im weiteren Forschungsverlauf ist angestrebt, die Studie auch auf weitere Organisationen der Gefahrenabwehr auszuweiten. Die Johanniter-Unfall-Hilfe nimmt dazu die Gespräche mit anderen Hilfsorganisationen und Behörden auf.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 29.000 Beschäftigten, mehr als 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft.