1,5 Millionen Euro für Inhalations-App

Medizinischer Inhalator
Medizinischer Inhalator: App soll Komplikationen und Exazerbationen zu vermeiden helfen (Foto: Sergii Molodykov/123rf.com)

Der Anbieter einer digitalen Unterstützung bei der Inhalationstherapie zur Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen Vision Health GmbH hat eine neue Finanzierungsrunde über 1,5 Millionen Euro mit bestehenden und neuen Investoren abgeschlossen. 

Mit den neuen Mitteln ist das Unternehmen unter anderem dazu in der Lage, für den Zulassungsprozess der Kata-App durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine gesundheitsökonomische Studie durchzuführen. Die Zulassung als digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) im Rahmen des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) ermöglicht die dauerhafte Erstattungsfähigkeit durch die deutschen Krankenversicherungen. 

Außerdem wird auch in den Markteintritt in Deutschland und Partnering-Projekte investiert, die zusätzlich Einnahmen generieren sollen. Hier soll beispielsweise eine Lizensierung an Pharma- und Medizintechnik-Unternehmen erfolgen oder die App in klinischen Studien in der Pneumologie eingesetzt werden, um die Qualität klinischer Daten und Remote-Patienten-Unterstützung zu verbessern.

Fehler im Inhalationsprozess erkennen

VisionHealth entwickelte die digitale Therapie-App „Kata“ als zertifiziertes Medizinprodukt, um Patienten bei der Einnahme ihrer Inhalationstherapie gegen Atemwegserkrankungen zu unterstützen. Kata soll Patienten dabei helfen, Fehler im Inhalationsprozess zu erkennen, zu korrigieren und damit das Therapieergebnis zu verbessern. Die fehlerhafte Anwendung inhalativer Medikamente ist ein häufiges Problem von Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen. Verschiedene Studien haben Fehlerraten von 32 bis zu 100 Prozent gezeigt

Dies führt zu einem hohen ungedeckten medizinischen Bedarf, weil zu geringe Wirkstoffdeposition in der Lunge und damit letztlich mehr Komplikationen und Exazerbationen bei den häufigsten chronischen Lungenerkrankungen, wie Asthma bronchiale und Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), auslöst. Vor allem bei COPD ist den Angaben von Vision Health zufolge nachgewiesen, dass jede Exazerbation zu einem unwiederbringlichen Verlust an Lungenfunktion führt. Bessere Krankheitskontrolle mit weniger Exazerbationen und in der Folge weniger Krankenhausaufenthalten könnten zu massiven Kosteneinsparungen in den öffentlichen Gesundheitssystemen führen. Weltweit könnte Kata die Therapie von etwa 250 Millionen Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen unterstützen, in Deutschland etwa 8,9 Millionen Menschen.

Der Gesundheitsökonomie-Experte Dr. Thomas Ecker und die Vantage Value GmbH, ein Family Office in Eching bei München, verbreitern jetzt die Investorenbasis. Erwin J. Schimmer von Vantage Value übernimmt einen Sitz im Aufsichtsrat der Vision Health GmbH.