Zentrum digitale Medizin in Sachsen-Anhalt gestartet

Die Universitätsmedizin Halle und die AOK Sachsen-Anhalt bieten Eltern vorerkrankter Kinder telemedizinische Beratung an (Foto: AOK Mediendienst/Jochen Tack)

Die AOK Sachsen-Anhalt hat jetzt gemeinsam mit der Universitätsmedizin Halle (Saale) ein neues Zentrum für digitale Medizin gestartet. Es soll künftig dazu beitragen, die medizinische Versorgung von Menschen in ländlichen Regionen zu verbessern. Digitale Lösungen sollen dabei helfen, den Anforderungen in der medizinischen Versorgung zu begegnen. 

Digitale Angebote der Gesundheitsvorsorge und Krankenversorgung für unterschiedliche Zielgruppen in Sachsen-Anhalt sollen zukünftig im Zentrum digitale Medizin strukturiert und organisiert werden. „Medizinische Exzellenz muss dort ankommen, wo sie gebraucht wird und sie muss die Menschen mit Mitteln erreichen, die an ihre Bedürfnisse und Lebenssituation angepasst sind. In diesem Fall unmittelbar, qualitätsgesichert und individuell wirksam“, sagt Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In der Startphase können ratsuchende Eltern direkt mit Expertinnen und Experten der Universitätsmedizin Halle in einen Dialog treten. Im zweiten Schritt sollen weitere Fachbereiche dazu kommen. Ziel ist es, orts- und zeitunabhängige Angebote schaffen, um für den ländlichen Raum Beratungsgespräche und Therapien zugänglich und nutzbar zu machen.

Telemedizinische Beratung für Eltern vorerkrankter Kinder

Das Zentrum digitale Medizin startet mit einem Angebot für ratsuchende Eltern. Sie können direkt mit Expertinnen und Experten der Universitätsmedizin Halle in einen Dialog treten. Dazu müssen sie lediglich online einen Termin buchen. Das Beratungsgespräch im Rahmen der pädiatrischen Telemedizin findet per Videokonferenz statt. Die Technologie für die Videosprechstunde stammt von arztkonsultation.de.

„Wer hat nicht schon mal nach dem Arztbesuch im Internet zu einer bestimmten Krankheit recherchiert und sich gefragt, was man noch dagegen tun könnte. Vor allem Eltern von Kindern mit ernsten Vorerkrankungen, wie etwa Herzrhythmusstörungen, Störungen der Schilddrüsenfunktion oder des Knochenstoffwechsels haben ein besonders hohes Informationsbedürfnis und wünschen sich verlässliche und möglichst individuelle Beratung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen“, sagt Ralf Dralle, Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt. „Diese Beratung wollen wir unseren Versicherten ermöglichen und setzen dabei auf Expertise aus Sachsen-Anhalt“, so Dralle weiter.

Weitere Angebote folgen

Ende des Jahres wollen die Akteuredas Angebot um eine digital unterstützte onkologische Sport- und Bewegungstherapie erweitern. Auf diese Weise sollen Krebspatientinnen und  -patienten während der gesamten Tumortherapie Trainingsmaßnahmen in Anspruch nehmen können, auch wenn sie in weiter Entfernung zum behandelnden Tumorzentrum leben oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Die Präsenzangebote werden mittels digitaler Kommunikationstechniken durch hybride Angebote ergänzt.