Praxissoftware oft teuer und überfrachtet

Das Ergebnis einer aktuellen Ärzte-Umfrage zum Thema Praxissoftware liegt vor und fällt wenig schmeichelhaft für die Hersteller aus: Die Mehrheit der über 1.100 teilnehmenden Ärzte klagt über zu hohe laufende Kosten und eine Funktions-Überfrachtung ihrer Systeme.

Viele niedergelassene Mediziner kritisieren, dass ihr Programm nicht genau genug auf die Praxis-Erfordernisse zugeschnitten sei. Durchgeführt wurde die Befragung vom Ärztenachrichtendienst änd. 64 Prozent der Heilberufler bemängeln, dass ihr Praxisprogramm mit unzähligen Funktionen überladen sei, die sie im Alltag kaum nutzten. 20 Prozent beschweren sich über fehlende Funktionen und nur 16 Prozent berichten von optimalen Bedingungen. Insgesamt würden nur 44 Prozent der Umfrageteilnehmer ihr Programm bedenkenlos einem Kollegen ans Herz legen.

Leistung enttäuscht – Service erfreut

Wie auch bei der Umfrage im Jahr 2017 werden die Serviceleistungen positiver bewertet: Beim telefonischen sowie beim Vor-Ort-Service erhalten die Anbieter hauptsächlich gute Noten von ihren Kunden. Der Online-Service erhält im Schnitt geringfügig schlechtere Noten – doch auch hier überwiegen die positiven Stimmen.

Die Befragung enthielt auch Fragen zum Anschluss an die Telematik-Infrastruktur (TI). Dem Ergebnis zufolge sind bereits 25 Prozent der Umfrageteilnehmer an die TI angeschlossen. 29 Prozent berichten von großen Problemen, die es bei der Installation gegeben habe und deren Lösung die Praxis viel Zeit gekostet habe. Von kleineren Problemen sprechen 44 Prozent der befragten Arztpraxen. Lediglich 27 Prozent der Ärzte sagen, dass der Anschluss der Praxis an die TI völlig reibungslos abgelaufen sei.

TI-Anschluss klappt – meistens

Konkret befragt zum Service der Praxissoftware-Anbieter während des TI-Anschlusses gab es insgesamt ein positives Fazit: 56 Prozent der angeschlossenen Ärzte bewerten die Leistung der IT-Firmen als gut oder sehr gut, weitere 21 Prozent als mittelprächtig. Die Online-Umfrage wurde vom 9. bis 16. Oktober 2018 durchgeführt. Es beteiligten sich 1.134 niedergelassene Haus- und Fachärzte aus dem gesamten Bundesgebiet.