Neuregelung soll Pflegeausbildung aufwerten

Die bayerische Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml setzt sich für eine weitere Aufwertung der Pflegeausbildung ein. Ziel ist es, mehr Fachkräfte für alle Pflegeberufe zu gewinnen.

Huml betonte kürzlich anlässlich des 2. Caritas-Pflegekongresses in Würzburg: „Wir brauchen mehr Hände in der Pflege. Das kann uns nur gelingen, wenn wir die Weichen bereits in der Ausbildung richtig stellen und diese reformieren! Klar ist für mich: Wir müssen die Pflegeausbildung an die komplexen Anforderungen in der Praxis anpassen und das Berufsbild aufwerten. Nur so können wir mehr Fachkräfte für alle Bereiche der Pflege gewinnen und den hohen Standard der Ausbildung sichern. Ein Baustein auf dem Weg dorthin ist die generalistische Pflegeausbildung.“

Anfang April hatten sich die Regierungsfraktionen auf Bundesebene auf einen Kompromissvorschlag zum Pflegeberufereform-Gesetz geeinigt. Ursprünglich war geplant, die drei Pflegeberufe Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege durch einen generalistischen Abschluss zu ersetzen. Dieser Vorschlag fand jedoch keine Mehrheit.

Generalistische Pflegeausbildung

Huml erläutert: „Der jetzt gefundene Kompromiss der Koalition zur Pflegeausbildung ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung: Denn er macht endlich den Weg für die Generalistik frei. Die Ausbildung in der Krankenpflege wird abgeschafft und durch eine generalistische Pflegeausbildung ersetzt.“

Die Ministerin ergänzt: „Die Ausbildung in der Alten- und Kinderkrankenpflege bleibt erhalten – mit zwei Jahren generalistischer und einem Jahr spezialisierter Ausbildung.“ Absolventen dieser Ausbildungszweige haben nach zwei Jahren die Wahl: Zwischen dem Abschluss in der Alten- oder Kinderkrankenpflege oder dem generalistischen Abschluss. Nach sechs Jahren wird evaluiert, ob sich mehr als 50 Prozent für den generalistischen Abschluss entschieden haben. Dann soll der getrennte Abschluss abgeschafft werden.

Mehr Zukunftssicherheit schaffen

Die bayerische Gesundheitsministerin geht davon aus, dass das Gesetzgebungsverfahren zur Pflegeberufereform mit dem gefundenen Kompromiss nun zügig abgeschlossen werden kann, damit eine zukunftsfeste Pflegeausbildung noch in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht wird.