Für mehr Digitalisierung in der Pflege wollen die Unternehmen Lindera und Medifox Dan künftig gemeinsam sorgen. Zusammen wollen sie Technologien in die Pflegebranche bringen, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren und eine präventivorientierte und patientenzentrierte Versorgung in den Mittelpunkt rücken.
Als Anbieter von Software für das Gesundheitswesen integriert Medifox Dan die SturzApp von Lindera in seine Produktplattform. Sie soll bundesweit rund 14.000 ambulanten und stationären Einrichtungen zur Verfügung stehen. Ziel ist es, den Arbeitsalltag in der Pflege zu entlasten.
Der Pflegesoftware-Spezialist Medifox Dan bietet digitale Tools und Lösungen für Pflegekräfte und Einrichtungen an. Die modular aufgebauten Softwarelösungen sollen sich je nach Bedarf an die Situation der jeweiligen Einrichtungen und Pflegedienste anpassen lassen. Auch die Nutzerfreundlichkeit soll für den Einsatz der Plattform sprechen. Mit der Integration der Mobilitätsanalyse von Lindera öffnet der Softwareanbieter sein System nun auch für KI-basierte Pflege-Anwendungen.
Sturzrisiko smart ermitteln
Die Lindera SturzApp ermittelt mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz das Sturzrisiko von älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen. Dazu nehmen Pflegefachkräfte mit dem Smartphone und der App ein 20- bis 30-sekündiges Video vom Gang einer Person auf. Gemeinsam muss dazu noch ein psychosozialer Fragebogen beantwortet werden. Auf dieser Grundlage ermittelt die Künstliche Intelligenz in der Lindera Mobilitätsanalyse das individuelle Sturzrisiko der Person. Dann gibt sie Handlungsempfehlungen, um dieses Risiko zu senken. Fachkräfte in der ambulanten und stationären Pflege und TherapeutInnen können die Analysen per Smartphone oder Tablet dokumentieren und in die Pflegedokumentation übertragen. Das soll zur Entlastung bei der Sturzrisikoanalyse und Maßnahmenplanung sorgen und so die Qualität in der Betreuung sichern.
DiPA-Antragsverfahren geplant
Die Zusammenarbeit von Lindera mit Medifox Dan soll dazu beitragen, neue mobile Arbeitsformen in der ambulanten wie auch in der stationären Pflege zu etablieren. Außerdem sollen Dokumentations- und zeitaufwendige Arbeiten vereinfacht und letztlich die Attraktivität des Berufsfelds gesteigert wirden. Gleichzeitig wollen die Partner die Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Pflegeeinrichtungen vorantreiben. Damit wollen sie auch den Weg für Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) bereiten, die ab Herbst in die Erstattung der gesetzlichen Pflegeversicherung fallen sollen. Über die Rechtsverordnung der DiPA stimmen sich gegenwärtig noch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ab. Lindera will mit seiner Lösung als eine der ersten digitalen Pflegeanwendungen in das Antragsverfahren zu gehen, um auch in der ambulanten Pflege erstattungsfähig zu werden.