Krankenkassen starten das eRezept

Einige Krankenkassen starten das eRezept für ihre Versicherten. (Foto melpomen/123rf.com)

In einem gemeinsamen Projekt beginnen einige Krankenkassen bereits jetzt damit, das eRezept in Deutschland auszurollen. Mit dabei sind die Barmer, DAK-Gesundheit und die Techniker Krankenkasse (TK). Ab sofort stellen die Kassen ihren Versicherten die erforderlichen Apps zur Verfügung. Die Hanseatische Krankenkasse (HEK) und BIG direkt gesund wollen Anfang 2021 folgen.

Wenn sich ein Versicherter für ein eRezept entscheidet, bekommt er es von den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten in Form eines QR-Codes auf das Smartphone geschickt. Diesen QR-Code kann der Patient bei am Projekt teilnehmenden Apotheken einscannen lassen und so das Rezept einlösen. Alternativ lässt sich der Code auch an eine Apotheke weiterleiten, um eine Lieferung des Medikaments zu veranlassen.

„Mit der Einführung des E-Rezepts gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung unseres Gesundheitswesens. Das E-Rezept vernetzt Patienten, Ärzte und Apotheker und bringt den Versicherten viele Vorteile“, sagt Barmer-Vorstandsmitglied Dr. Mani Rafii. Zudem sei es wesentlich komfortabler und auch sicherer als die Papierversion. „Die Corona-Pandemie hat uns den Nutzen der Digitalisierung sehr klar gezeigt. Das elektronische Rezept kann dazu beitragen, Kontakte zu reduzieren, zum Beispiel im Rahmen von Folgeverordnungen, sowie die Versorgung der Zukunft nachhaltig zu verbessern“, ergänzt DAK-Gesundheit-Vorstandsmitglied Thomas Bodmer.

Über 1.000 Vor-Ort-Apotheken machen mit 

Über 1.000 Vor-Ort-Apotheken sind bereits beim „eRezept Deutschland“ dabei. Sie können von den Versicherten in der App ausgewählt werden und liefern die Medikamente teilweise auch nach Hause liefern. Darüber hinaus beteiligen sich auch mehrere Versandhändler an dem Projekt. Sie sind ebenfalls in der App zu finden.

Damit Ärzte das eRezept ohne großen Aufwand in den Praxisalltag integrieren können, arbeiten die die Kassen mit den Softwaredienstleistern medatixx und Medisoftware zusammen. Die Praxissoftware-Lösungen von medatixx werden von rund 38.000 Ärzten in 21.000 Praxen eingesetzt, die von Medisoftware nutzen etwa 2.200 Ärzte in 1.000 Praxen.

eRezept-Funktion in der Praxissoftware freischalten

„Es geht nun darum, dass möglichst viele Ärzte mitmachen und zu digitalen Vorreitern werden, um das elektronische Rezept in die breite Versorgung zu bringen“, sagt Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK. Für die Praxen biete das eRezept die Chance, den Ausstellungsprozess zu verschlanken und die Patientensicherheit zu erhöhen. Um elektronische Verordnungen ausstellen zu können, müssen sich Ärzte einmalig registrieren und die E-Rezept-Funktion in der Praxissoftware freischalten.