Kostenloser Treibhausgas-Rechner für Krankenhäuser

Ab sofort können Krankenhäuser einen kostenlosen Treibhausgas-Rechner nutzen. (Foto: natalimis/123rf.com)

Kliniken und andere Gesundheitseinrichtungen können ab sofort einen Treibhausgas-Rechner nutzen, um mögliche Maßnahmen für den Klimaschutz zu ermitteln.

Mit rund fünf Prozent trägt der Gesundheitssektor zum Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland bei. Beim Gegensteuern helfen soll der so genannte „KliMeG-Rechner“. Dieser kostenlose Treibhausgas-Rechner wurde von Forschenden der Universitätsklinika Heidelberg (UKHD) und Freiburg (UKF) entwickelt und ist auf die komplexe Situation in Kliniken zugeschnitten. Denn dort müssen nicht nur Emissionen durch Strom, Wärme und Kälte berücksichtigt werden, sondern auch die Auswirkungen von medizinischen Gasen, der Mobilität von Patientinnen, Patienten und Mitarbeitenden sowie Emissionen aus Lieferketten, etwa von Medikamenten, Medizinprodukten oder Speisen. Mit dem Rechner sollen die Krankenhäuser nun detailliert und angelehnt an internationale Standards ihre Treibhausgas-Bilanz erstellen können.

„Mit einer Klimabilanz für Kliniken, die möglichst umfänglich und transparent alle Emissionsquellen abdeckt, wird erstmals sichtbar, in welchen Bereichen der medizinischen Versorgung große Mengen an Emissionen anfallen“, sagt KliOL-Projektleiterin Dr. Alina Hermann, Institut für Global Health am UKHD. Das helfe dabei, Klimaschutzmaßnahmen zu priorisieren. Zudem soll der Rechner den gegenseitigen Austausch über gut umsetzbare und effiziente Klimaschutzmaßnahmen fördern und ein Bewusstsein für die Umweltauswirkungen des medizinischen Handelns schaffen. Ziel der Forschenden ist es, zukünftig vergleichbare Bezugsgrößen für Nachhaltigkeit in Krankenhäusern zu entwickeln. 

Treibhausgas-Rechner entstand aus zwei Projekten

Entstanden ist der Rechner aus einer Fusion der zuvor getrennten Projekte „Klimaschutz in Kliniken durch Optimierung der Lieferketten“ (KliOL) des Instituts für Global Health am UKHD und „Carbon Footprint im Gesundheitswesen“ (CAFOGES) des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Freiburg. „Nachdem wir festgestellt haben, dass beide Projekte trotz leicht unterschiedlicher Schwerpunkte in dieselbe Richtung laufen, haben wir beschlossen, im besten Sinne Synergien zu nutzen und die beiden Rechner zu harmonisieren“, so Hermann. Mit dem Ergebnis seien alle Projektpartner sehr zufrieden. Kooperationspartner ist das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Projektpartner des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Freiburg war das Öko-Institut e.V. unter Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Treibhausgas-Rechner und Handbuch online verfügbar

Der Treibhausgas-Rechner steht ab sofort kostenlos auf der Website des Kompetenzzentrums für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen (KliMeG) zur Verfügung.  Hier findet sich außerdem ein begleitendes Handbuch mit Hintergrundinformationen und eine Anleitung zur Bedienung des Treibhausgasrechners. Um den Datenschutz zu gewährleisten, werden die benötigten Zahlen nicht online eingetragen, sondern nur lokal gespeichert, heißt es.