Interoperabilität im Gesundheitswesen: Verbände bringen Konzept

Verschiedene Verbände haben ein Konzept zur Interoperabilität im Gesundheitswesen vorgelegt. (Foto: © rawpixel/123rf.com)

Ein Konzeptpapier zur Interoperabilität im Gesundheitswesen haben verschiedene Verbände erarbeitet und jetzt dem Bundesministerium für Gesundheit vorgelegt. In dem Papier schlagen die Verbände zum Beispiel die Schaffung einer Instanz vor, die die notwendigen Strukturen und Prozesse koordiniert.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird derzeit stark vorangetrieben. Beispiele dafür sind die elektronische Patientenakte (ePA), das E-Rezept, digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), Medizinische Informationsobjekte (MIO) und Register. Damit diese zukunftsweisenden, größtenteils parallel stattfindenden Entwicklungen tatsächlich die patientenorientierte Versorgung voranbringen, muss sichergestellt sein, dass internationale Standards in der elektronischen Kommunikation eingehalten werden. Aus diesem Grund haben der health innovation hub (hih), die Gematik, der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. und der Bitkom jetzt ein Konzeptpapier zur Interoperabilität im Gesundheitswesen vorgelegt. 

Zentrale Handlungsempfehlungen von „Interoperabilität 2025“

  • Die Bildung eines E-Health-Komitees, das auf Basis der Vorgaben der Politik eine nationale Interoperabilitätsstrategie umsetzt und diese fortschreibt.
  • Das Einsetzen einer Koordinierungsinstanz für alle Institutionen, die mit der Schaffung von Interoperabilität gesetzlich beauftragt wurden. Diese Rolle sollte die Gematik übernehmen.
  • Der Aufbau eines Pools von Expertinnen und Experten, der Koordinierungsinstanz und E-Health-Komitee mit ergänzender Fachexpertise unterstützt.
  • Die Festlegung einheitlicher technischer und organisatorischer Werkzeuge durch Koordinierungsinstanz und E-Health-Komitee, um die Zusammenarbeit zu verbessern und Transparenz bei den Entscheidungen sicherzustellen.

„Insellösungen und Unsicherheit aufgrund divergierender IT-Standards nützen am Ende weder den Versicherten noch den Anwendern und Anbietern. Für eine internationale Anschluss- und Wettbewerbsfähigkeit braucht es einen klaren Kompass für Standards und ein einheitliches Vorgehen“, sagt Gematik-Geschäftsführer Dr. Markus Leyck Dieken und ergänzt: „Damit schaffen wir die  Basis auch für spätere Anlegestellen für grenzüberschreitende datenbasierte Anwendungen, denn Erkrankungen kennen keine Grenzen.“

Das Konzeptpapier steht online zum Download bereit: