Handdesinfektion aus der Türklinke

Team der Göttinger Studenten
Die Göttinger Studenten Timon Bunnenberg, Michael Brandau, Lucas Mittelmeier, Malte Ernestus und Ole Moritz Block (v.l.) zeigen den ersten Prototypen ihrer Entwicklung (Foto: Ferneding/ Georg-August-Universität Göttingen)

Die Hände desinfizieren, während man die Tür öffnet: Ein interdisziplinäres Gründungsteam der Universität und Universitätsmedizin Göttingen (UMG) entwickelt zurzeit einen Desinfektionsmittelspender, der die klassische Türklinke ersetzt – also Spender und Türöffner in einem ist. 

Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie ist gerade im Gesundheitsbereich die regelmäßige Desinfektion der Hände eine wesentliche Hygienemaßnahme. Um hier mehr Effizienz zu erreichen, ist die Idee einer desinfizierenden Türklinke charmant. Gemeinsam mit der Gründungsförderung der Göttinger Universität konnte das Team „Magnus“ deshalb ein Exist-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Höhe von 117.000 Euro einwerben. Die Studierenden und Absolventen haben nun ein Jahr lang Zeit, das Produkt zur Anwendung in medizinischen Einrichtungen und Pflegeheimen weiterzuentwickeln.

Händehygiene muss Selbstverständlichkeit sein

„Magnus soll alle Anforderungen der Fachgesellschaften im deutschen Gesundheitssystem erfüllen und dazu beitragen, dass Händehygiene zu einer Selbstverständlichkeit wird und Infektionen so mühelos reduziert werden“, erklären Ole Moritz Block, Lucas Mittelmeier, Michael Brandau, Timon Bunnenberg und Malte Ernestus. Schon im März dieses Jahres sind sie mit ihrem Projekt in den Life Science Accelerator des Südniedersachsen Innovations Campus (SNIC) eingezogen.

Fachliche Unterstützung erhalten die Jungunternehmer von ihrem Mentor Professor Dr. Stefan Dierkes, Lehrstuhl für Finanzen und Controlling der Universität Göttingen, der auch Gründungsbeauftragter der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ist. „Die Notwendigkeit von Innovationen in Gesellschaft und Unternehmen wird oftmals in Krisen deutlich“, so Dierkes. „So hat die Corona-Pandemie uns allen die große Bedeutung der Handhygiene vor Augen geführt. Das Gründungsteam Magnus bietet dafür eine innovative Lösung, die auch nach dem Ende der Pandemie ein wichtiges Element eines Hygienemanagements in Krankenhäusern und im gesamten Medizinsektor sein kann.“