Fitness-Tracker liegen im Trend. Wer die Geräte nutzt und wie genau sie zum Einsatz kommen, haben Forscher am Informatikinstitut OFFIS in verschiedenen Studien ermittelt. Nun liegen erste Ergebnisse vor. Demnach liegt das Durchschnittsalter der Benutzer deutlich über 40 Jahren. Die Zielgruppe für diese Geräte ist damit offenbar deutlich älter als bisher angenommen.
Ein weiteres Ergebnis: Technik-interessierte Nutzer scheinen eher bereit zu sein, einen Tracker zu verwenden. Denn ohne die entsprechenden Kenntnisse ist bereits die erstmalige Installation von Software auf dem Smartphone oder dem PC eine unüberwindbare Hürde.
Einmal im Einsatz, gibt es den Forschern zufolge verschiedene Nutzergruppen: „Power User“ nutzen ihren Tracker über viele Monate hinweg jeden Tag von morgens bis abends. Die meisten haben jedoch ein sporadischeres Nutzungsverhalten, das sich in viele verschiedene Verhaltensmuster unterteilen lässt. So gibt es beispielsweise diejenigen, die ihr Gerät für einige Tage verwenden und es danach für einige Tage liegenlassen. In diesem Fall scheint den Wissenschaftlern zufolge der Wunsch im Vordergrund zu stehen, eine Belohnung für ein gutes Verhalten in Form einer hohen Schrittzahl auf dem Tracker zu sehen.
Andere machen längere Pausen, holen den Tracker aber regelmäßig für ein paar Tage wieder hervor. Dieses Verhalten darauf hin, dass die subjektive Empfindung über das eigene Verhalten mit einer objektiven Messung bestätigt werden solle. Eine weitere Nutzergruppe verwendet ihren Tracker nur wenige Wochen und lässt ihn dann liegen – Ein Indiz dafür, dass die Nutzer keine Vorteile in der Anwendung sehen.
Keine Wunderwaffe, aber hilfreich
Fitness-Tracker können Anwendern dabei helfen, ihr eigenes Verhalten besser verstehen. Zudem lassen sich Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Werten erkennen, wie beispielweise der Aktivität und dem Gewicht. Dadurch können die gesammelten Daten hilfreich sein, um anstehende Entscheidungen mit Bedeutung für die eigene Gesundheit zu unterstützen, so die Forscher. Sie gehen auch davon aus, dass die Werte in Zukunft als Teil der eigenen, persönlichen Gesundheitsakte womöglich wichtige Hinweise auf Gesundheit und Krankheit geben können.
Natürlich gibt es auch für alle „klassischen“ Gesundheitswerte mittlerweile vernetzte Geräte, zum Beispiel für Gewicht, Körperfettanteil, Blutdruck oder Blutzucker. Messergebnisse werden so automatisch gespeichert, das Führen von Tagebüchern entfällt, Fehl-Erfassungen werden verringert, und langsame Veränderungen wie eine schleichende Gewichtszunahme, werden über die Zeit erkennbar.
Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass ein Tracker keine „Wunderwaffe“ ist, sondern nur ein Werkzeug von vielen. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist, ob der Nutzer überhaupt eine Veränderung herbeiführen will. Die Geräte haben aber das nützliche Werkzeuge für die Unterstützung der eigenen Gesundheit und des eigenen Wohlergehens zu sein.