Die Apotheker wollen Patienten in Deutschland eine App anbieten, mit der sie in ihr E-Rezept einsehen und sicher einlösen können. Das hat der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) Fritz Becker jetzt angekündigt. Die App soll spätestens Anfang 2020 verfügbar sein
Mit der App des DAV sollen Patienten ihr E-Rezept in jeder beliebigen Apotheke einlösen können und beispielsweise auch nachfragen können, ob ein Arzneimittel vorrätig ist. Geplant sind außerdem Zusatzfunktionen, die die Arzneimitteltherapietreue und -sicherheit verbessern sollen. Dazu zählen beispielsweise Einnahmeerinnerungen oder Hinweise zum Ablaufdatum der Medikamente.
Die App soll allen Apotheken zur Verfügung stehen. „Neben verbandspolitischer Rückendeckung und ausreichenden Ressourcen braucht das Projekt aber vor allem das Engagement der Apotheken selbst“, so Becker. Interessierte Apotheker können daher online weitere Infos abrufen und ihr Interesse bekunden.
Apothekerverband federführend beim E-Rezept
Erst vor Kurzem der DAV mitgeteilt, dass er gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) federführend daran arbeiten wird, das elektronische Rezept für gesetzlich krankenversicherte Patienten zu planen und umzusetzen. Das hat die Gesellschafterversammlung der Gematik (Gesellschaft für Telematik im Gesundheitswesen) auf Basis eines Regierungsentwurfes für ein Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) beschlossen.
Patient muss Datenhoheit behalten
Die Apotheker begrüßen die Einführung des elektronischen Rezeptes. Das allerdings nur, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. So müsse der Patient Herr seiner Daten bleiben, weiterhin eine freie Apothekenwahl bestehen und die technische Umsetzung des elektronischen Rezeptes über die Telematikinfrastruktur erfolgen.