Digitalisierung forciert Krisenprävention in Kliniken

Digitale Medizintechnik im Krankenhaus
Digitale Medizintechnik im Krankenhaus: „Es wird nicht mehr in Frage gestellt, dass eine schnellere und umfangreichere digitale Transformation von hoher Bedeutung ist“ (Foto: © Yuriy Klochan/123rf.com)

Die Coronakrise ist ein Katalysator für die Digitalisierung in Kliniken. Das sagen die Autoren eines Themendossiers zur „Notwendigkeit der Digitalen Transformation im Gesundheitswesen“. Veröffentlich hat das Papier der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU). 

Das auf Basis der Projekterfahrungen der drei BDU-Mitgliedfirmen Burk AG, Ellrich & Kollegen GmbH sowie der Unity AG erstellte Dossier kommt zu dem Schluss, dass die Digitalisierung hilft, die Krisenprävention und -resilienz sowie die Patientenversorgung zu verbessern.

Allein die Digitalisierung von Arbeitsorganisation und Prozessen bietet dem Dokument zufolge Kliniken und Krankenhäusern eine Vielzahl an Möglichkeiten. Durch technische Lösungen lasse sich zum Beispiel das berührungsarme Krankenhaus umsetzen, so der BDU. Weniger Kontaktpunkte sorgen hier für eine höhere Behandlungsqualität, verbesserte Hygiene und mehr Sicherheit bei Patienten, Besuchern und Mitarbeitern. Zudem lassen sich durch Prozessoptimierungen und Digitalisierungsprojekte im Bereich HR Verbesserungen für die Arbeit der Personalabteilung sowie die interne Kommunikation im Krankenhaus erzielen. Diese Maßnahmen tragen unmittelbar zur Zufriedenheit von Mitarbeitern und Akzeptanz der Personalabteilung bei.

Handlungsbedarf erkannt

Nach Einschätzung der Berater haben Politik und Gesetzgeber aufgrund der Pandemie-Erfahrungen nunmehr den Handlungsbedarf erkannt, der notwendig ist, um effiziente stationäre Versorgungsstrukturen für den Normalbetrieb, aber auch für Krisenzeiten sicherzustellen. Es wird dabei auch nicht mehr in Frage gestellt, dass eine schnellere und umfangreichere digitale Transformation von hoher Bedeutung ist.

Die Vorschläge der Thinktank-Autoren orientieren sich besonders an drei entscheidenden Parametern: Die Erhöhung der Versorgungseffizienz, die Integration innovativer Technologien sowie die Umsetzung höchster hygienischer Standards.

Das berührungsarme Krankenhaus

Aus Sicht der BDU-Experten bietet der Konzeptansatz des berührungsarmen Krankenhauses die Grundlage für mehr Sicherheit für Patienten, Besucher und Mitarbeiter. Um dies zu erreichen, werden vor allem die Kernprozesse intensiv analysiert und optimiert. Erhebliche Verbesserungspotenziale sehen die Consultants zum Beispiel beim Termin- und Ressourcenmanagement im Aufnahmebereich mit separaten Eingängen, beim Self-Check-In oder durch den Erstkontakt per digitaler Sprechstunde. Die intelligente Nachverfolgung von Kontakthistorien oder die Sprachsteuerung im Patientenzimmer sind weitere Optionen im Kontext einer Vielzahl von skizzierten Lösungsansätzen im BDU-Themendossier.

Digitale Optimierungspotenziale heben

Aber nicht nur in den Kernprozessen in Kliniken und Krankenhäusern sehen die Thinktank-Autoren erhebliche Potenziale. Auch das Human Resources Management (HR) und die wesentlichen Prozesse und Systeme der Personalabteilungen sollten auf den internen Prüfstand. Im Verantwortungsbereich der HR-Abteilungen böten digitale Lösungen bei der Dokumentenverwaltung, den Personalakten oder der Zeiterfassung erhebliche und schnell umsetzbare Optimierungseffekte und seien insbesondere für Zeiten von Heimarbeit unerlässlich. Auch mit kleineren Teilautomatisierungen – beispielsweise durch den Einsatz von digitalen Stiften – würden die Mitarbeiter bei der umfangreich notwendigen Erfassung von Patienteninformationen oder -diagnosen entlastet.

Die detaillierten Vorschläge des Thinktank-Teams sind im BDU-Themendossier enthalten. Kostenloser Download (PDF-Datei) hier auf der BDU-Internetpräsenz