Digitaler Röntgenassistent für höhere Bildqualität

Viele Röntgenaufnahmen werden unter Zeitdruck erstellt, die Qualität leidet oft darunter. (Foto: © Pitinan /123rf.com)

Ein digitaler Röntgenassistent soll künftig für eine signifikant höhere Bildqualität der Aufnahmen sorgen. Um das zu erreichen, haben sich verschiedene Partner in einem Verbundprojekt zusammengeschlossen.

An dem Projekt beteiligt sind neben der Radiologie des UKSH Lübeck die Unternehmen IMAGE Information Systems Europe und Pattern Recognition Company sowie das Institut für Neuro- und Bioinformatik der Universität zu Lübeck.

Aufwand und Kosten senken

Rund 150 Millionen Röntgenbilder werden pro Jahr allen in Deutschland erstellt. Viele dieser Bilder werden unter Zeitdruck und von nicht immer erfahrenem Personal aufgenommen. Die Qualität entspricht daher sehr oft nicht den vorgegebenen Leitlinien. Das geht nicht auf Kosten der diagnostischen Qualität und führt zu erhöhter Strahlendosis. Außerdem bedeutet es oft auch einen deutlichen Mehraufwand an Zeit und Ressourcen, weil neue oder zusätzliche Aufnahmen erforderlich sind.

Das wollen die Partner des KI-SIGS Anwendungsprojektes „Digitaler Röntgenassistent“ ändern. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines digitalen Röntgenassistenten. Er soll das bildaufnehmende Personal führen und so Qualität der Röntgenbilder signifikant steigern.

Optimale Position 

Über eine passend am Röntgengerät angebrachte 3D-Time-Of-Flight (3D-TOF) Kamera wird die Lage des Patienten und des zu untersuchenden Bereiches erfasst. Das System lernt mithilfe KI-basierter Methoden und Algorithmen wird gelernt, welches Röntgenbild mit welcher Qualität bei einer Aufnahme in dieser Lage zu erwarten ist. Eine Röntgenaufnahme wird erst dann möglich, wenn das Bild den geforderten Kriterien entspricht und für die entsprechende Diagnose geeignet ist. Erst dann kann eine Aufnahme durchgeführt werden beziehungsweise wird ein entsprechendes Signal für eine Aufnahme gegeben.

Geplant ist zudem, dass der Nutzer des Systems beispielsweise über entsprechende Pfeilsignale und ein Ampelsystem informiert wird, wie die Positionierung des Patienten oder der Patientin verändert werden muss. Dazu informiert der digitale Röntgenassistent, in welche Richtung eine Lageänderung durch Drehung, Verschiebung, Neigung oder Beugung erfolgen muss. Möglich sind auch eingeblendete Empfehlungen oder eine automatische Einblendung, um stets zu einer guten oder sogar sehr guten Aufnahme zu gelangen.