Breitbandausbau entscheidend für die Gesundheitsversorgung

Schnelles Internet spielt bei der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung der Zukunft eine entscheidende Rolle. Davon ist der eco Verband überzeugt „Um die Gesundheitsversorgung der Menschen in ländlichen Gebieten sowie von älteren und chronisch kranke Menschen auch zukünftig zu sichern, ist der konsequente Ausbau der Internet-Infrastruktur notwendig“, sagt Harald A. Summa, Hauptgeschäftsführer des eco – Verbands der Internetwirtschaft e. V . Das Internet sei die Voraussetzung für die weitere Digitalisierung von Prozessen im Gesundheitswesen, für mobile Health-Lösungen und die schnelle und effektive Kommunikation zwischen Ärzten, Krankenhäusern, Apotheken und dem Patienten.

Mit dem Weltgesundheitstag am 7. April unter dem Motto Universal Health Coverage forderte auch die WHO weltweit eine flächendeckende Gesundheitsversorgung. Mit seinem demographischen Wandel und einer alternden Bevölkerung betrifft das insbesondere Deutschland, wie die aktuelle eco-Studie „Der deutsche Smart-City-Markt 2017-2022“ zeigt. Die Studienautoren rechnen mit rund einer Million zusätzlichen Pflegebedürftigen in Deutschland. Diese rasante Entwicklung beschert dem Internet der Dinge im Marktsegment Gesundheitswesen demnach in den nächsten fünf Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum von jährlich rund 19 Prozent. Neue Assistenzsysteme, zum Beispiel zur automatischen Erkennung von Stürzen über das Internet, sollen bald die Heimpflege entlasten und das überlastete Pflegepersonal unterstützen.

Assistenzsysteme für selbstbestimmtes Wohnen im Alter

Die Akzeptanz dafür ist laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Verbands groß. 72 Prozent der Deutschen würden demnach auf technische Assistenz-Systeme setzen, um im Alter länger selbstständig in den eigenen vier Wänden leben zu können. „Der Pflegenotstand wird ein gutes Stück durch technische Assistenzsysteme gelöst“, sagt Dr. Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Direktorin IoT im eco Verband. Das Internet mache es für viele Senioren erst möglich, selbstbestimmt und sicher länger zu Hause zu wohnen.

Zu solchen intelligenten Smart Home-Lösungen zählen neben Sprachassistenten zum Beispiel Bewegungsmelder, Kontaktsensoren und Erinnerungssysteme. Diese Systeme überwachen über das Internet die Einnahme von Medikamenten, schalten einen ungenutzten Herd ab und überwachen das Trinkverhalten. Bei Stürzen oder medizinischen Notfällen in der Wohnung benachrichtigen sie Pflegedienste und Angehörige. Ein konkretes Projekt, das die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft mit Hilfe der Digitalisierung lösen will, ist Smart Service Power (SSP). Bei SSP handelt es sich um eine Gesundheits- und Pflegeplattform, die altersgerechtes und technikunterstütztes Wohnen in den eigenen vier Wänden ermöglichen soll. An dem Projekt sind neben dem eco Verband zwölf weitere Anbieter und Institutionen beteiligt.