Neue Hybrid-Therapie bei Rücken- oder Knieleiden startet

Die OrthoHeroBKK-Behandlung soll zum Beispiel Patientinnen und Patienten mit einem Knieleiden helfen. (Foto: spukkato/123rf.com)

Mit OrthoHeroBKK sollen Erkrankte mit Rücken- und Knieleiden eine neue Form der Therapie erhalten. Nun startet die vom Facharzt individuell auf den einzelnen Patienten angepasste Behandlung für Versicherte von Betriebskrankenkassen in Baden-Württemberg.

Viele Patienten mit einem Knie- oder Rückenleiden wünschen sich eine digitalgestützte Behandlungsmöglichkeit, die in ihren Alltag integrieren lässt, am liebsten mit einer parallelen Betreuung durch ihren Arzt. Genau das will OrthoHeroBKK Versicherten bieten. Hier wird eine App-unterstützte Bewegungstherapie mit einer Behandlung beim Facharzt kombiniert.

Eingangs-Check beim Arzt

Versicherte der teilnehmenden Betriebskrankenkassen können sich bei ihrem Facharzt in die OrthoHeroBKK-Behandlung einschreiben lassen. Nach einem Eingangs-Check erstellt der Arzt zunächst einen Trainingsplan. Anschließend kann der Patient die so genannte Herodikos-App freischalten und nutzen. Das neue Behandlungskonzept OrthoHeroBKK wurde von der BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft (BKK VAG) Baden-Württemberg, dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU), der Herodikos GmbH und der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) entwickelt.

„OrthoHeroBKK ist ortsunabhängig und jederzeit verfügbar“, sagt Dr. Burkhard Lembeck, Orthopäde und Unfallchirurg in Ostfildern. Die App-gestützte Bewegungstherapie gelte als Alternative oder Ergänzung zu pharmazeutischen oder invasiven Versorgungsformen sowie Heil- und Hilfsmittelversorgungen. Zudem sei sie für die beteiligten Betriebskrankenkassen mit Wirtschaftlichkeitsvorteilen verbunden.

Hybrid-Therapie soll Lücke schließen

Viele Ärzte bemängeln, dass die Versorgungsmodelle der seit einem Jahr auf dem Markt befindlichen Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) nicht zu Ende gedacht sind. Die Anwendungen beziehen den Arzt oder die Ärztin kaum ein. Außerdem halten sie angesichts hoher Preise und hoher Abbruchquoten seitens der Patienten selten, was sie versprechen. Für die neuartige Therapie aus beiden Welten können sich Patienten bei teilnehmenden Fachärzten aus den Bereichen Orthopädie, Orthopädie und Unfallchirurgie oder Physikalische und Rehabilitative Medizin einschreiben.