Verbesserte Datennutzung in der Medizin

Natalie Gladkov leitet den neuen BVMed-Fachbereich „Daten“. (Foto: BVMed)

Um die Datennutzung in der Medizin zu verbessern, hat der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) nun den interdisziplinären Fachbereich „Daten“ gegründet. Betreut wird der Fachbereich von BVMed-Digitalexpertin Natalie Gladkov.

Der neue Fachbereich soll regulatorische, rechtliche, technische sowie politische Expertise zusammenbringen. So will er sich für für einen ganzheitlichen Ansatz in der Digitalisierungsstrategie aus Hardware, Software und Datenanalyse einsetzen. In einem digitalpolitischen Papier setzt sich der Verband unter anderem dafür ein, dass Unternehmen einen besseren Zugang zu Gesundheitsforschungsdaten haben. „Unser Ziel ist es, durch eine bessere Datennutzung die Gesundheitsversorgung der Menschen weiter zu verbessern“, so Gladkov. 

Datenspende ermöglichen

Der Verband fordert unter anderem, den Zugang zu Gesundheitsdaten für alle Beteiligten gleich zu regeln. Außerdem setzt sich der Verband dafür ein, es PatientInnen zu ermöglichen, ihre Daten zu Forschungszwecken und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung teilen zu können. Eine weitere Forderung: den Unternehmen der MedTech-Branche müssen zur Verbesserung der Versorgung Gesundheitsdaten in aggregierter Form zur Verfügung gestellt werden. Das sollte ohne Zusatzaufwand in personeller, finanzieller oder organisatorischer Hinsicht geschehen. Darüber hinaus will der Verband erreichen, dass bei Gesundheitsdaten und bei der Umsetzung des im Koalitionsvertrag genannten „Gesundheitsdatennutzungsgesetzes“ internationale Standards eingesetzt werden.

KI, Big Data und Datenschutz

Neben einer verbesserten Datennutzung will sich der neue Fachbereich Daten auch mit der Datenstrategie der Bundesregierung, dem europäischen Datenraum „European Health Data Space“ und dem Projekt GAIA-X beschäftigen. Auch das Thema Big Data bzw. Künstliche Intelligenz mit dem auf europäischer Ebene diskutierten „Artificial Intelligence Act“ (AIA) steht auf der Agenda.

Weitere Themenschwerpunkte sollen datenschutzrechtliche Aspekte wie personenbezogene Daten und das Thema der Datenfreigabe sein. Auch mit produktbezogenen Schwerpunkten wie KI-Produkte, telemedizinische Lösungen sowie Prozessoptimierungen will sich der neue Fachbereich beschäftigen. Zu den technischen Schwerpunkten der Arbeit des Fachbereichs sollen Standards und Interoperabilität mit den Themen DiGA-Implantate-Schnittstelle und „Medizinische Informationsobjekte“ (MIO) sowie das Thema Datensicherheit zählen.