TI-Konnektor: Verbund beklagt erhebliche Pannen

Nach der Installation des TI-Konnektors haben offenbar viele Arztpraxen Probleme in ihrem Arbeitsalltag. Das zumindest geht aus den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage von Medi Geno Deutschland hervor, an der 1.259 Praxen teilgenommen haben. 860 dieser Praxen arbeiten nach eigenem Bekunden mit dem Konnektor. 48 Prozent der Konnektor-Nutzer klagen laut Umfrage über Systemabstürze nach der Installation.

76 Prozent der Anwender hatten der Umfrage zufolge bereits bei der Installation Probleme. Verzögerungen im Echtzeitdatenabgleich gab es bei 64 Prozent dieser Arztpraxen. „Das sind alarmierende Ergebnisse. Diese Pannen und Verzögerungen belasten die Praxen erheblich“, sagt Medi Geno-Deutschland-Chef Dr. Werner Baumgärtner. Das Hauptproblem bleibe, dass Praxen nach der Konnektorinstallation die elektronische Gesundheitskarte 1, die sich immer noch im Umlauf befinde, oft nicht mehr einlesen könnten und deshalb für jeden Patienten ein aufwendiges Ersatzverfahren durchführen müssten.

Unabhängige TI-Konnektor Prüfstelle gefordert

Baumgärtner spricht von einem „Skandal, dass unter diesen Voraussetzungen die Praxen unter gesetzlicher Strafandrohung gezwungen werden, den TI-Konnektor zu installieren.“ Er fordert, dass eine unabhängige Stelle die Konnektortechnik genau prüfen und herausfinden soll, warum es zu Abstürzen kommt.

Haftungsfrage klären

Die Frage, wer für die finanziellen Schäden der Praxen hafte, müsse allein schon angesichts der Tatsache, dass die eGK1 oft nicht eingelesen werden könne, ebenfalls geprüft werden. In einem Brief appelliert Baumgärtner nun an Gesundheitsminister Spahn die verpflichtende Einführung des Konnektors zumindest so lange hinauszuschieben, bis die eGK2 komplett von den Krankenkassen eingeführt worden ist. Auch die „Kinderkrankheiten“ der Konnektoren müssten bis dahin behoben werden.