Der Durchschnittsbürger schaut pro Tag 88-mal auf sein Smartphone. Diese inzwischen weitverbreitete Abhängigkeit führt immer öfter zu gesundheitlichen Schäden.
Studien belegen, dass das Handy süchtig macht und bei Menschen Entzugserscheinungen auslösen kann, wenn sie einen Tag auf die – längst gewohnte – digitale Berieselung verzichten müssen. Die Wirtschaftspsychologin Sarah Diefenbach rät im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“, eigene Regeln aufzustellen, um „eine gewisse Smartphone-Hygiene“ zu erreichen. Nicht zuletzt auch, um gesundheitlichen Schäden wie etwa Stress, Schlafstörungen oder einem Handynacken entgegenzuwirken.
Zwang aufs Handy zu gucken
Doch warum zieht das Smartphone soviel Aufmerksamkeit auf sich? Die Gründe dafür sind vielfältig: Neben der Suche nach neuen Nachrichten oder anderer Inspiration dient das Handy vielfach auch als Uhr, Wecker, Taschenlampe und Navigationsgerät. Die „Apotheken Umschau“ rät in einem aktuellen Beitrag dazu, die Funktionen auszulagern, und die Uhrzeit zum Beispiel wieder an der Armbanduhr abzulesen oder auch einfach einmal nach dem Weg zu fragen, anstatt sich ständig navigieren zu lassen. Auch Push-Nachrichten, die viele Apps dem Nutzer aufs Handy senden, lenken ab, und verleiten dazu, ständig aufs Display zu gucken. Wer ehrlich zu sich selbst ist, kann meist viele solcher Nachrichten abbestellen oder das Smartphone zumindest lautlos stellen, damit man nicht ständig per Signal auf neue Infos aufmerksam gemacht wird.
Es muss nicht immer sofort sein
Ebenso gilt es, dem Druck zu widerstehen, sofort zu antworten. Viele Nutzer erwarten eine rasche Antwort auf ihre Nachrichten – doch besser ist es, erst dann zu antworten, wenn man Zeit dazu findet. Eilt es einmal wirklich, empfiehlt sich eine mündliche Absprache. Und um sich wieder frei von Entzug und Trennungsschmerz zu machen, sollten Nutzer regelmäßig eine handyfreie Zeit einplanen.
Das Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau (Ausgabe 10/2020 B) liegt aktuell in den meisten Apotheken aus.