An Smart Services für die Zukunft der medizinischen Versorgung von Schlaganfallpatienten arbeiten die Partner des Forschungsprojektes SmartHealthNet, an dem auch Thera-Trainer beteiligt ist. Medizinische Dienstleistungen, technische Hilfsmittel und alle an der Versorgung Beteiligten sollen im Rahmen dieses Projektes digital vernetzt werden. Ziel ist es, Wissensdefizite auszugleichen und somit Transparenz und Informationsgleichheit zu schaffen.
Die Schlaganfallversorgung in Deutschland ist häufig noch kleinteilig und ineffizient: Daten liegen oft unstrukturiert vor und werden kaum ausgetauscht, sondern stattdessen mehrfach erfasst. Dadurch bestehen viele Kommunikationshürden. Ein Algorithmus, der klinische, Patienten-, Bewertungsdaten und Versorgungsmuster verknüpft, soll diese Situation ändern und Qualität und Effizienz der Versorgung verbessern. In dem interdisziplinären Konsortium aus Universitäten, Medizintechnikherstellern und Technikunternehmen ist Thera-Trainer hauptsächlich für Datenübertragung und Datenschutz verantwortlich. „Unser Beitrag ist die Vernetzung unserer Trainer zur Auswertung der Trainingsdaten. Daraus wollen wir in Kombination mit Assessments und der klinischen Beurteilung auf Grundlage eines Algorithmus eine Versorgungsentscheidung herbeiführen“, sagt Jakob Tiebel, Produktmanager Thera-Trainer.
Optimierte Versorgung durch vernetzte Daten
SmartHealthNet soll für alle Seiten nutzbringend sein: Ärzte, Therapeuten und Versorger sollen von einem smarten, datenbasierten Fallmanagement profitieren, das über einen Algorithmus in die bestehende digitale Versorgungsplattform Ambulanzpartner integriert Kommunikation gewährt Patienten eine standardisierte und gleichzeitig maßgeschneiderte Versorgung. Otto Höbel, technischer Geschäftsführer von medica, sieht großes Potential in dem Projekt: „SmartHealthNet bietet uns erstmalig die Chance, eine optimale nahtlose Versorgung von der Klinik bis nach Hause modellhaft zu entwickeln, um den Patienten zuhause optimal weiter zu versorgen.“
Pilotprojekt läuft
Am Centrum für Schlaganfallforschung der Charité in Berlin gibt es derzeit ein erstes Pilotprojekt. Die erarbeiteten Technologien sollen langfristig auf weitere neurologische Erkrankungen übertragen werden. Das Forschungsteam will damit die Zukunft der medizinischen Versorgung vorantreiben. Für Höbel ist SmartHealthNet die Basis für die zukünftige Patientenversorgung: „Abgeleitet von dem Projekt sehen wir die Chance, mit Cloud-Technologien eine optimale ambulante Nachsorge im häuslichen Umfeld zu bieten und so Pflegende und Angehörige weiter professionell zu unterstützen.“
Das Verbundprojekt SmartHealthNet wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ (Förderkennzeichen 16SV7711) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Das Projekt läuft bis Juni 2020 und wird mit etwa 1,4 Millionen Euro vom Bundesministerium für Forschung und Bildung gefördert.