Patienten fürchten Sicherheitsrisiken durch KI

Viele Menschen sind besorgt, wenn es um den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen geht. Drei von vier Deutschen sind davon überzeugt, dass KI einige Risiken für Patienten erhöht, beispielsweise durch Hacker-Angriffe.

Die Sorge bezüglich der Sicherheitsrisiken durch KI im Gesundheitswesen zeigt sich in allen Altersgruppen. Etwa 70 Prozent der unter 30- und über 60-Jährigen sehen solche Risiken. Mit einem Anteil von 79 Prozent sind die 40-Jährigen besonders besorgt. Das zeigen die Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie „Digitales Gesundheitssystem“, für die im Auftrag der pronova BKK 1.000 Personen ab 18 Jahre befragt wurden.

Vorteile bekannt

Die Mehrheit der Bundesbürger steht dem KI-Einsatz im Gesundheitswesen demnach negativ gegenüber. Gleichzeitig sehen die Befragten durchaus auch Vorteile durch künstliche Intelligenz. Rund jeder zweite Befragte verbindet damit die Hoffnung auf schnellere Diagnosen (55 Prozent). Fast ebenso viele meinen, dass der Einsatz von KI hilfreich sein könnte, wenn Fachkräfte fehlen, etwa in ländlichen Gebieten (54 Prozent). 

Vier von zehn Bundesbürgerinnen und -bürgern begrüßen künstliche Intelligenz, wenn es um sensible Themen geht, die sie nicht unbedingt mit einem Arzt besprechen möchten (41 Prozent). Das gilt insbesondere für Jüngere. Rund jeder zweite Bundesbürger unter 30 möchte zum Beispiel über intime Angelegenheiten lieber mit einem Avatar als mit einem menschlichen Arzt sprechen. Zum Vergleich: bei den 50-Jährigen und der Generation 60 plus ist es nur jeder Dritte.

Roboter am beliebtesten

Bereits heute kommen bei immer mehr Ärzten vermehrt neue Technologien zum Einsatz. Dazu zählen beispielsweise Operationsroboter oder intelligente Programme in der Psychotherapie oder der Diagnose. Rund die Hälfte der Deutschen würde die Prüfung von Laborwerten sowie die Einschätzung erster Diagnosen durch einen Roboter befürworten (52 Prozent). 48 Prozent würden dem Einsatz einer KI zustimmen, die CT- oder Röntgenbilder auswertet und einen ersten Befund erstellt (48 Prozent). 40 Prozent würden es nach eigenen Angaben akzeptieren, wenn ein Avatar in Zukunft leichte Krankheiten diagnostiziert.

Zur Feststellung seltener Krankheiten darf künstliche Intelligenz nach Ansicht von 31 Prozent der Befragten eingesetzt werden. Sofern KI bei der Erkennung einer schweren Erkrankung helfen kann, ist sogar jeder Vierte dafür offen (27 Prozent).