Mit der Einführung einer interdisziplinären Dokumentation sollten die Prozesse im Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt beschleunigt und dadurch auch die Behandlungsqualität verbessert werden. Um das zu realisieren, hat sich das Krankenhaus für Apenio von Atacama Software entschieden.
Die Digitalisierung der medizinischen, pflegerischen und administrativen Dokumentation wird im Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt bereits seit einigen Jahren vorangetrieben. Ziel ist es die Patientendokumentation in den Stationen IT-gestützt abzubilden und über 24 Stunden in allen Stationen, Funktions- und Aufnahmebereiche die notwendigen Vitalzeichen, Medikamente, Berichte etc . am PC einsehen zu können. Gleichzeitig sollen direkt Anordnungen getroffen und Informationen sofort weitergegeben werden können. „Für unsere Pflegekräfte ist dies eine herausfordernde Umstellung von der ‘Papierwelt‘ auf die ‘Digitalwelt‘ und bedeutet zunächst einen höheren Aufwand“, sagt Elsbeth Baumann-Banzhaf, Leitung Organisation/Qualitätsmanagement.
Um diese gestiegenen Belastungen effektiv bewältigen zu können, hat sich das 692-Betten-Haus für die Einführung einer multiprofessionellen Patientendokumentation entschieden. „Früher wurde auf den Stationen sehr viel Zeit mit dem Suchen nach der Pflegedokumentation oder der Interpretation von schriftlichen Anordnungen vertan“, so Baumann-Banzhaf. Durch eine digitale Lösung erwarten wir uns, Prozesse zu verbessern, die Information nur einmalig einzugeben und ressourcenschonender arbeiten zu können.“
Die Anforderungen waren schnell definiert: übersichtlich sollte das neue System sein, leicht verständlich, einfach zu bedienen, und es sollte die Arbeit der Pflegekräfte und Ärzte maximal unterstützen, etwa durch Vorschläge zur Pflege und Erinnerungsfunktionen. Die Verantwortlichen im Krankenhaus entschieden sich für Apenio, da das System die Anforderungen erfüllen konnte. Der ausschlaggebende Vorteil des Systems des Bremer IT-Dienstleisters Atacama Software war jedoch die hinterlegte Pflegefachsprache, wie Baumann-Banzhaf erläutert: „So ist das System sehr fundiert, es unterstützt die Mitarbeiter bei der Planung und gewährleistet durch die einheitliche Dokumentation vergleichbare Standards.“ Eine weitere Arbeitserleichterung ist die automatische Generierung des PKMS und der PPR, was den Pflegekräften doppelte Erfassungen erspart.
Schneller Zugriff, sichere Medikation, vereinfachte Abläufe
Wie sollen sich die Vorteile nun auf die tägliche Arbeit auswirken? „Zuerst einmal haben alle Pflegekräfte und alle Ärzte an jedem PC-Arbeitsplatz Zugriff auf die Unterlagen ihrer Patienten. Wir sind überzeugt, dass das den Informationsaustausch zwischen beiden Berufsgruppen weiter verbessern wird“, sagt Geschäftsführer Adrian Schmuker. „Ich denke, dass Entscheidungen so fundierter und schneller getroffen werden können, besonders wenn die Ärzte nicht auf Station sind. Letztlich wirkt sich das auch positiv auf die Behandlungsqualität aus.“
Verbunden ist die Apenio-Einführung mit der Einbindung von AiDKlinik, einem Expertensystem für die Medikation. So ist sichergestellt, dass alle pharmakologischen Informationen – seien es Wechselwirkungen oder Unverträglichkeiten – bei der Behandlungsentscheidung berücksichtigt werden. „Diese Wissensunterstützung bei der Arzneimittelauswahl und -gabe beschleunigt den Prozess der Anordnung und Freigabe und steigert die Qualität und unterstützt die Arzneimittelsicherheit“, ist sich Baumann-Banzhaf sicher. Die Apotheke ist in den Prozess der Medikamentengabe direkt eingebunden und unterstützt die Ärzte und die Pflege in dem Medikamenten IT-Tool.
Erfolgreiche Integration
Seit Anfang Juni 2015 ist die Integration in das Krankenhaus-Informationssystem abgeschlossen und Apenio auf einer unfallchirurgischen Station seit Oktober 2015 im Einsatz. Seit Mitte April 2016 wurde das System in der Klinik für Gastroenterologie, Onkologie und Hämatologie eingeführt. Über die HL7-Schnittstelle schickt das KIS die Patientendaten an das Dokumentationssystem und erhält PKMS- und PPR-Daten zurück. „Die Einbindung weiterer Fachbereiche beziehungsweise die ‘digitale Zusammenarbeit‘ ist parallel zur Einführung von Apenio in die Stationen eine ständige Herausforderung, um sinnvolle, praktikable und alltagstaugliche Lösungen zu finden.“, so Baumann-Banzhaf. Damit sollen die Abläufe der interdisziplinären Dokumentation im Krankenhaus Hauses noch weiter verbessert werden.