Geringes Wissen über vernetzte Gesundheitsversorgung

Vernetzte Gesundheitsversorgung könnte dabei helfen, dem demographischen Wandel, der wachsenden Zahl chronisch Erkrankter und dem steigenden Kostendruck wirkungsvoll zu begegnen. Patienten und medizinisches Fachpersonal wissen allerdings bislang zu wenig über vernetzte Versorgung. Um die Möglichkeiten neuer Versorgungsmodelle zu nutzen, sind daher Aufklärung und die Bereitschaft zur Kooperation notwendig, wie die Ergebnisse einer aktuellen Studie zeigen.

Durchgeführt wurde die Studie Future Health Index (FHI) von Philips. 44 Prozent der für die Studie befragten deutschen Patienten geben an, dass sie Technologien zur vernetzten Versorgung auf Empfehlung ihres behandelnden Arztes nutzen würden. Allerdings ist sowohl bei Ärzten als auch bei Patienten in Deutschland Aufklärung notwendig.

Laut der Studie haben knapp 60 Prozent des medizinischen Fachpersonals und 70 Prozent der Patienten keinen oder nur einen geringen Kenntnisstand über Connected Care-Technologien. Wenn sie über Wissen verfügen, sehen Patienten und Ärzte Vorteile für alle Bereiche der Gesundheitsversorgung. Neben der Diagnose sind das Behandlungen, Home Care, Prävention und gesünderes Leben. Außerdem sind sie davon überzeugt, dass sich dadurch Kosten reduzieren lassen.

Zusammenarbeit intensivieren

60 Prozent der befragten medizinischen Fachkräfte sind davon überzeugt, dass sich der medizinische Informationsaustausch in Deutschland innerhalb der nächsten fünf Jahre erhöhen wird. Aktuell halten Ärzte die Verantwortung der Patienten für die sektorenübergreifende Datenübermittlung für gering. Sie sehen aber großes Potenzial in einer stärkeren Einbindung der Patienten.

Über die Hälfte wünscht sich in Zukunft eine Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Patienten und Ärzten beziehungsweise Gesundheitseinrichtungen. Hierbei spielen die von den Patienten selbst kontinuierlich erhobenen Daten eine zentrale Rolle. Zudem stärkt das die Eigenverantwortung der Patienten. So fühlen sich 72 Prozent der Patienten, die ihre Daten teilen, als Eigentümer der Daten. Bei Patienten, die vernetzte Technologien nicht nutzen, liegt der Anteil bei 60 Prozent.

Vernetzte Gesundheitsversorgung muss überzeugen

„Der Future Health Index unterstreicht, wie wichtig es ist, alle Beteiligten von den Vorteilen vernetzter Versorgung zu überzeugen“, sagt Peter Vullinghs, Vorsitzender der Geschäftsführung der Philips GmbH. „Patienten vertrauen nach wie vor auf den Rat ihres behandelnden Arztes. Als Industriepartner in verschiedenen Projekten zur vernetzten Versorgung wissen wir, dass sich das Potenzial digitaler Versorgungsmodelle nur ausschöpfen lässt, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und Patienten vom Nutzen der neuen Versorgungsoptionen überzeugt sind.“