Forschung: Schutz für sensible Patientendaten 

Demonstratoren sollen zeigen, wie sich sensible Patientendaten sicher für die Forschung nutzen lassen. (Grafik: kotexvector/123rf.com

Wie lassen sich Patientendaten sicher und geschützt für die Forschung nutzen? Die gematik hat jetzt gemeinsam mit Universität Mannheim und IBM Deutschland Demonstratoren entwickelt. Sie sollen zeigen, wie das funktionieren kann.

Eine valide Datenbasis ist Voraussetzung für eine gute Gesundheitsforschung. Um zu zeigen, wie solche Daten geschützt und vertraulich verarbeitet werden können, haben die Partner die Demonstratoren entwickelt. Das Thema ist aktuell wie nie: So forderte der Corona-Expertenrat, dass Deutschland eine umfassende Auswertung und Veröffentlichung anonymisierter Gesundheitsdaten benötige. Eine wichtige Rolle soll dafür die elektronische Patientenakte (ePA) spielen, denn Versicherte können Daten für die Gesundheitsforschung freigeben. Ziel ist, die Datenbasis für die Forschung und damit Heilungschancen zu verbessern.

Daten müssen hierbei so analysiert werden, dass keine Rückschlüsse auf Versicherte möglich sind. Allerdings ist die alleinige Pseudonymisierung der Patientendaten ist oft kein wirksamer Schutz. Deshalb werden alternative datenschutzfreundliche Technologien, sogenannte Privacy Enhancing Technologies (PET), die diesen Schutz gewährleisten, erforscht und auch schon an vielen Stellen eingesetzt.

Die gematik hat in Kooperation mit IBM Deutschland und Prof. Dr. Frederik Armknecht, Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Informatik IV an der Universität Mannheim den Prototyp PrETTI (Privacy Enhancing Technologies in der Telematikinfrastruktur) gebaut. PrETTI demonstriert, wie Versicherte ihre ePA-Daten mittels moderner datenschutzfreundlicher Techniken bereitstellen können. Prof. Armknecht entwickelte hierbei die Backend-Systeme zum datenschutzfreundlichen Machine Learning Verfahren, IBM Consulting passte die ePA-Oberfläche für Versicherte (ePA-Frontend des Versicherten) an.

Das Projekt soll zeigen, dass es bereits heute PET gibt, die für einen praktikablen Einsatz in der Telematikinfrastruktur genutzt werden können. Die gematik will die Einsatzmöglichkeiten in der TI nun evaluieren und zusammen mit weiteren Partnern ausbauen.