Digitale Krankmeldungen an alle Krankenkassen funktionieren

Ab sofort müssen Arztpraxen die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ihrer Patienten elektronisch an die Krankenkassen übermitteln, wenn ihr PVS das zulässt. (Stockasso/123rf.com)

Seit dem 1. Oktober können alle Krankenkassen in Deutschland die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) empfangen und bearbeiten. Doch längst nicht alle Praxen sind bislang darauf vorbereitet.

Die 102 Krankenkassen in Deutschland sind startklar für die eAU. Für Arztpraxen bedeutet das: Sofern ihr Praxisverwaltungssystem (PVS) dazu technisch in der Lage ist, müssen sie die eAU ihrer Patienten ab sofort digital an die jeweilige Krankenkasse schicken. Wenn eAU-Funktion in der Praxis noch nicht installiert ist, bleibt den Ärztinnen und Ärzten eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2021. Je nach Anbieter ist die Funktion fest im PVS eingebaut oder lässt sich vom Arzt selbst aktiveren.

Es kann holprig werden

Aktuell könne es hier und da bei der eAU holpern, teilte Dr. Florian Hartge, Chief Production Officer in der Gematik, mit. Das sei charakteristisch für eine Einführungsphase und angesichts der Dimension des Unterfangens auch nicht verwunderlich. „Wir befinden uns in einer Einführungsphase eines der wichtigsten Massenprozesse des Gesundheitswesens, das jährlich rund 77 Millionen mal durchgeführt wird“, so Hartge. Er appelliert an die Ärzteschaft, sich sukzessive an KIM anzuschließen und dem eAU-Verfahren beizutreten. „Wir haben bisher 37.000 Betriebsstätten an KIM angeschlossen. Da ist natürlich noch längst nicht das Potenzial ausgeschöpft.“ Die Gematik erwartet daher in den nächsten Wochen einen starken Anstieg, gerade auch im Rahmen der PVS-Updates rund um den aktuellen Quartalswechsel.