Arztpraxen: Patienten für mehr Digitalisierung

Sind Ärzte in Deutschland Digitalisierungs-Muffel? Das zumindest scheint der Eindruck der meisten Patienten zu sein. Immerhin 63 Prozent der Bundesbürger sind der Ansicht, dass Ärzte gegenüber digitalen Angeboten aufgeschlossener sein könnten, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Bitkom hervorgeht.

Besonders beim Vereinbaren von Arztterminen können digitale Angebote viel Zeit sparen. Statt am Telefon in der Warteschleife zu hängen, werden die Termine einfach online vereinbart. Dabei kann der Patient zu jeder Tages- und Nachtzeit im Internet den Kalender des Arztes einsehen und sich mit ein paar Klicks einen Zeitraum in der Sprechstunde reservieren. Obwohl die Online-Terminvereinbarung längst bei jedem Arzt möglich ist, haben 13 Prozent der Deutschen diese Möglichkeit bereits genutzt und 33 Prozent können sich vorstellen, einen solchen Service in Zukunft zu nutzen.

Erinnerung per SMS

Auch digitale Erinnerungsdienste sind für Patienten in Deutschland interessant. Jeder Zehnte (zehn Prozent) hat sich bereits per SMS oder E-Mail an Termine oder fällige Vorsorgeuntersuchungen erinnern lassen, 49 Prozent sind an einem solchen Service interessiert. „Schon so simple digitale Angebote wie die Online-Terminvereinbarung oder die SMS-Erinnerung können den Service im Gesundheitswesen und damit die medizinische Versorgung enorm verbessern“, ist Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder überzeugt. Daher überrascht es ihn nicht, dass diese Angebote gut angenommen werden. Rohleder fordert einen schnellen Ausbau von digitalen Angeboten rund um die Gesundheit: „Die Patienten sind wichtige Treiber der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Jetzt müssen auch aus der Politik sowie von Ärzten und Krankenkassen verstärkt entsprechende Impulse kommen.“