Ärzte und Patienten mit Notfalldaten-Test zufrieden

Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) soll gemäß dem E-Health-Gesetz ab 2018 wichtige Notfalldaten speichern, wenn der Besitzer das wünscht. Das hierzu durchgeführte Modellprojekt „Notfalldaten-Management-Sprint“ – kurz: NFDM-Sprint – wird von Ärzten und Patienten positiv bewertet.

Die große Mehrheit der am Modellprojekt beteiligten Mediziner ist mit dem Anlageprozess von Notfalldatensätzen äußerst zufrieden. Auch bei Patienten findet das Projekt Notfalldaten-Management-Sprint (NFDM-Sprint) positiven Anklang. Die meisten von ihnen fühlen sich damit im Notfall sicherer und favorisieren als zukünftigen Speicherort die elektronische Gesundheitskarte.

Das sind einige der Ergebnisse des Pilotprojekts NFDM-Sprint, die Ende letzter Woche im Beisein von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe auf dem Campus des Universitätsklinikums Münster (UKM) präsentiert wurden. „Mit dem E-Health-Gesetz machen wir Tempo, damit der Nutzen der Digitalisierung den Patientinnen und Patienten noch stärker zugutekommt. Künftig sollen beispielsweise Notfalldaten auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden. Das kann im Ernstfall Leben retten. Klar ist: Die Sicherheit der persönlichen Gesundheitsdaten steht immer an erster Stelle“, betonte Bundesgesundheitsminister Gröhe auf der Veranstaltung.

Vorteile eines vernetzten Gesundheitswesens

Gematik-Geschäftsführer Alexander Beyer sagte: „Wir von der Gematik freuen uns über das Testergebnis von NFDM-Sprint. Ziel war es, herauszufinden, wie sich Notfalldaten möglichst leicht erfassen lassen, um den Praxisalltag nicht zu stören. Das steigert die Akzeptanz der Anwendung bei Ärzten und Patienten. Damit werden die Vorteile eines vernetzten Gesundheitswesens schneller für alle nutzbar.“

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Gematik-Geschäftsführer Alexander Beyer
Mit Projektergebnissen zufrieden (v.l.): Gematik-Geschäftsführer Alexander Beyer und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (Foto: Gematik GmbH)

„Das Projekt NFDM-Sprint hat gezeigt, dass das Anlegen der Notfalldaten in die Praxisabläufe integriert werden kann und den Bedürfnissen von Ärzten und Patienten entspricht. Das ist nicht zuletzt dem Engagement der am Test teilnehmenden Kollegen zu verdanken“, sagte Dr. Franz Bartmann, Vorsitzender des Telematik-Ausschusses der Bundesärztekammer. Letztere verantwortet als beauftragter Gematik-Gesellschafter die Anwendung Notfalldaten-Management auf der eGK.

2.598 Notfalldatensätze angelegt

Zwischen Mai und November 2016 hatten 31 niedergelassene Ärzte zusammen mit sieben Kollegen vom UKM in der Region Münster und Umgebung insgesamt 2.598 Notfalldatensätze (NFD) auf Wunsch von Patienten angelegt. Die elektronische Gesundheitskarte kam dabei noch nicht zum Einsatz. Stattdessen erhielten die Patienten einen Ausdruck ihrer NFD, der in einer Notfallsituation vorgelegt werden kann. Das Forschungsprojekt NFDM-Sprint ging vor allem zwei Fragen nach: Wie gut lässt sich der Anlageprozess von Notfalldaten mittels des Praxisverwaltungs- oder Krankenhausinformationssystems in den Praxisalltag integrieren und gibt es Verbesserungspotential.