3D-Druck im Gesundheitsbereich wächst

Anlässlich der Messe für Unterhaltungselektronik CES in Las Vegas prognostiziert der IT-Verband Bitkom, dass der Einsatz von 3D-Druckern im Gesundheitsbereich bald alltäglich sein wird.

Ursprünglich diente das 3D-Druck-Verfahren dazu, in der industriellen Fertigung technische Teile sowie Prototypen zu erstellen. In den letzten Jahren haben die Hersteller das einstige Nischenprodukt erheblich weiterentwickelt. „Egal ob Zahnkrone, Brillengestell oder ein eigenes Möbelstück – mit 3D-Druckern kann man in Zukunft sämtliche Teile ganz individuell und vergleichsweise günstig herstellen“, sagt Timm Lutter, Bitkom-Bereichsleiter Consumer Electronics & Digital Media.

Ein Bereich, in dem sich 3D-Drucker langfristig etablieren werden, ist nach Einschätzung des Bitkom die Medizin und Gesundheitsbranche. Einer Bitkom-Befragung zufolge erwartet bereits jeder dritte Experte der Gesundheitsbranche (34 Prozent), dass die Herstellung von Prothesen und Implantaten aus dem 3D-Drucker in zehn Jahren alltäglich sein wird.

Ebensfalls relevant für die Healthcare-Branche: Virtual-Reality-Brillen, mit denen Nutzer in imaginäre 3D-Welten eintauchen können. Ursprünglich wurden die Brillen für die Gaming-Branche entwickelt. Mittlerweile gibt es jedoch auch zahlreiche kommerzielle Anwendungsmöglichkeiten. So können etwa Piloten in virtueller Umgebung die Flugzeugbedienung üben. Für Ärzte besteht die Chance, riskante Eingriffe digital zu simulieren.

Auch das Thema Smart Home spielt auf der US-Schau eine zentrale Rolle: Vorgestellt werden zahlreiche neue Technologien, wie etwa Kameras, die Sensoren für Bewegungen, Temperatur und Luftfeuchtigkeit in einem Gehäuse vereinen und dadurch vielseitig einsetzbar sind. Technologien für die Vernetzung des Smart Home mit dem Connected Car wereden ebenfalls gezeigt. Nicht zuletzt präsentieren viele Aussteller Neuigkeiten aus dem Bereich der klassischen Unterhaltungselektronik: Vernetzte Audiolösungen wie Bluetooth-Lautsprecher oder Multi-Room-Systeme sowie Smart-TVs und Streaming-Adapter sind längst bei den Verbrauchern angekommen.

Zum Start der CES-Messe gibt der deutsche Digitalverband Bitkom traditionell einen Überblick über zentrale Trends und Kennzahlen für der Unterhaltungselektronik in Deutschland. Die übergeordnete Entwicklung ist auch in diesem Jahr die Vernetzung von Geräten oder Gegenständen per Internet. Diese Vernetzung wird auch als Internet der Dinge (engl. Internet of Things) bezeichnet und ermöglicht es, dass Geräte untereinander kommunizieren und so verschiedene Aufgaben für ihren Besitzer erledigen können. Bis zum Jahr 2020 nutzen die Deutschen voraussichtlich rund 100 Millionen vernetzte Endgeräte – Smartphones und Tablet Computer nicht mitgerechnet. Vorangetrieben wird diese Entwicklung durch schnelle mobile Datennetze.