Telemonitoring lebensrettend für Risikopatienten

Die Einsatzgebiete von Telemonitoring müssen auf weitere Indikationen ausgeweitet werden, so die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin. (Foto: archnoi1/123rf.com)

Die Einsatzgebiete von Telemonitoring müssen auf weitere Indikationen ausgeweitet werden, beispielsweise auf COPD und Diabetes mellitus. Das fordert die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed) in einem jetzt vorgestellten Positionspapier.

Die Autoren des Positionspapiers mit dem Titel „Telemonitoring: die Chance zur digital gestützten Verlaufskontrolle von Risikopatienten“ stellen insgesamt vier Forderungen. Neben der Ausweitung der Einsatzgebiete des Telemonitorings auf weitere Indikationen, ist fordern sie die Unterstützung intersektoraler Angebote, also einen gemeinsamer Austausch behandlungsrelevanter Daten sowie intersektorale Koordination der Versorgung. Zudem muss das Zulassungsverfahren in diesem Bereich nach dem Vorbild des Fast-Track-Verfahrens der DiGA vereinfacht und beschleunigt werden, heißt es. Auch die Schaffung sachgerechter und fairer Vergütungsbedingungen unabhängig von sektoralen Budgets steht auf der Liste.

Vorteile nutzen

Das Telemonitoring hat nach Einschätzung der DGTelemed zahlreiche Vorteile. Durch die hochfrequente und systematische Art der Betreuung der Patientinnen und Patienten erleichtert Telemonitoring den rechtzeitigen therapeutischen Eingriff durch die behandelnden Ärztinnen und Ärzte. Durch das kontinuierliche Monitoring kann die Zahl der persönlichen Arzt-Patienten-Kontakte auf ein medizinisch sinnvolles Mindestmaß reduziert werden – und das auch ohne, dass der Patient/die Patientin selbstständig aktiv werden muss.

Telemonitoring auf alle relevanten Behandlungsbereiche ausweiten

„Telemonitoring muss Bestandteil einer modernen Patientenversorgung werden“, betont der DGTelemed-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. med. Gernot Marx. „Besonders im Fall von Patienten mit chronischen Erkrankungen, bei denen sich Gesundheitswerte immer wieder rapide verschlechtern können, kann die kontinuierliche Erfassung physiologischer Parameter frühzeitig Warnhinweise geben und der behandelnde Arzt direkt Maßnahmen ergreifen“, so Marx weiter. Deshalb sei es notwendig, den Einsatz von Telemonitoring auf alle relevanten Behandlungsbereiche auszuweiten. Das Positionspapier steht online https://dgtelemed.de/de/telemedizin/publikationen/zum Download bereit.