Standardisierte Patientenakte wird entwickelt

Der für verschiedene gesetzliche Krankenversicherungen arbeitende Managed Service Provider Bitmarck hat das Wiener Unternehmen RISE als Partner bei der Entwicklung einer standardisierten, elektronischen Patientenakte beauftragt. Die Zeit drängt: In 18 Monaten muss ein fertiges, Gematik-zugelassenes Produkt betriebsbereit zur Verfügung stehen.

Die Bitmarck-Unternehmensgruppe hat das im März 2019 gestartete EU-weite Vergabeverfahren „elektronische Patientenakte (ePA) inkl. Frontend des Versicherten (FdV) nach künftig geltendem § 291a SGB V“ planmäßig abgeschlossen. Den Zuschlag erhielt die österreichische Firma „Research Industrial Systems Engineering“ – kurz RISE – mit Hauptsitz in Schwechat bei Wien. RISE lieferte 2018 im Auftrag der Gematik einen BSI-zertifizierten Konnektor für die Telematik-Infrastruktur. Das Unternehmen verfügt über Erfahrungen im hochsicheren mobilen Kanal, in der medizinischen Informatik sowie beim Aufbau digitaler Plattformen für viele eigenständige Partner.

„Schlagkräftiger Partner“

Im Hinblick auf die enge Zeitplanung des Gesetzgebers, die elektronische Patientenakte verpflichtend zum 1. Januar 2021 einzuführen, sind beide Partner unter Zeitdruck und bereits in die Projektarbeit gestartet. Der Bitmarck-Geschäftsführungsvorsitzende Andreas Strausfeld zeigt sich mit dem abgeschlossenen Vergabeverfahren zufrieden und ist angesichts des gewonnenen Entwicklungspartners optimistisch eingestellt: „Gemäß der im Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) geregelten gesetzlichen Vorgaben möchten und müssen wir unseren Kunden bis zum 1. Januar 2021 ein fertiges, Gematik-zugelassenes Produkt inklusive Betrieb zur Verfügung stellen. Mittels der Ausschreibung haben wir einen Partner gesucht, der uns unterstützt und zugleich die Realisierung der Standard-Komponente übernimmt. Wir freuen uns, mit RISE einen schlagkräftigen Partner auf Augenhöhe gewonnen zu haben, der bereits über Erfahrung im Ausbau der hiesigen Telematik-Infrastruktur (TI) verfügt.“

Hoher Nutzwert und hohe Sicherheitsstandards

Der Sprecher der RISE-Geschäftsführung Thomas Grechenig sieht in dem Zuschlag durch Bitmarck eine große Chance, den Nutzen der ePA für alle Versicherten im Alltag spürbar zu machen: „Wir wollen in den kommenden 18 Monaten bis zum 1. Januar 2021 zeigen, dass wir gemeinsam eine Lösung entwickeln, die sowohl den Bedürfnissen der Versicherten an eine intuitive Bedienbarkeit und einen hohen Nutzwert als auch den hohen Sicherheitsstandards der Telematik Rechnung trägt.“

Digitale Frontendkomponenten für Serviceangebote

Bitmarck will die im TSVG geforderten Regelungen einer hochgradig standardisierten ePA für den deutschen Gesundheitsmarkt „konsequent“ umsetzen. Gleichzeitig will der Managed Service Provider den Krankenkassen „integrativ digitale Frontendkomponenten“ für versichertenbezogene Serviceangebote und eine Versorgungssteuerung mit größtmöglichem Gestaltungsspielraum anbieten.