Radiologie-KI auf dem Oktoberfest

v.l.n.r: Boj Hoppe (Assistenzarzt Radiologie, Leitung Digitale Agenda, LMU Klinikum), Prof. Clemens Cyran (Geschäftsführender Oberarzt Radiologie, LMU Klinikum) und Dr. Franz Pfister (Mitgründer und CEO von deepc). (Foto: deepc GmbH)

Auf dem Münchener Oktoberfest 2022 kommt zur Unterstützung der Diagnostik und Behandlung von Kopfverletzungen erstmals ein Computertomograph (CT) im Erste-Hilfe-Bereich zum Einsatz. Der Diagnoseprozess wird in Echtzeit durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt.

Nach Angaben der Ärztlichen Leitung des Rettungsdienstes der Stadt München steigt die Zahl der Notfallaufnahmen während des Oktoberfestes, das in diesem Jahr vom 17. September bis zum 3. Oktober stattfindet, um rund 30 Prozent. Ein Computertomograph (CT) wird daher direkt vor Ort auf dem Oktoberfest zur Versorgung verletzter Besucherinnen und Besucher eingesetzt. Das Team der Klinik und Poliklinik für Radiologie des LMU Klinikums München nutzt KI für die Diagnose. Dazu hat das Münchener Health IT-Unternehmen deepc das Gerät auf der Wiesn mit führenden Algorithmen für CT-Untersuchungen des Kopfes ausgestattet. 

Schnelle Diagnose

„Der CT-Scanner auf dem Oktoberfest unterstützt vor allem die Diagnostik von Kopfverletzungen. Eine Hirnblutung, die nicht erkannt wird, kann lebensbedrohlich sein. Sie kann nun vor Ort innerhalb von Minuten diagnostiziert werden, was einen enormen Vorteil für die Patientensicherheit darstellt“, sagt Prof. Dr. med. Clemens Cyran, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Radiologie am LMU Klinikum. Für eine optimierte Patientenversorgung auf der Wiesn habe man sich zusätzlich zu der Unterstützung durch KI entschieden. „Wir möchten mit dieser technologischen Innovation eine noch schnellere Diagnose in einem herausfordernden klinischen Umfeld ermöglichen”, so der Oberarzt.

Deepc hat die Radiologie-KI-Plattform deepcOS entwickelt, die eine KI-Lösung zur Erkennung von Hirnblutungen der französischen Firma Avicenna.AI integriert. ÄrztInnen können über die Plattform auf eine Vielzahl regulatorisch zugelassener KI-Lösungen zugreifen. Der Einsatz von KI kann zu schnellerer Befundung und effizienteren Arbeitsabläufen führen soll Radiologen mehr Sicherheit in ihrer täglichen Routine bieten.