Neue Ortungsmethoden mit Drohnen und Robotern

Das Forschungsprojekt CURSOR hat vor Kurzem innovative Technologien für Ortungs- und Rettungseinsätze präsentiert. (Foto: Yann Walsdrof, THW)
Das Forschungsprojekt CURSOR hat vor Kurzem innovative Technologien für Ortungs- und Rettungseinsätze präsentiert. (Foto: Yann Walsdrof, THW)

Innovative Technologien für Ortungs- und Rettungseinsätze wurden im Rahmen des CURSOR-Projekts entwickelt. Vor Kurzem haben die Projektpartner die Ergebnisse ihres von der Europäischen Union (EU) geförderten Forschungsprojekts präsentiert.

Mit dabei waren das Technische Hilfswerk (THW) und weitere Partner aus Europa. „Mit den Drohnen und Robotern aus dem CURSOR-Projekt sind die Einsatzkräfte in der Lage, aus der Luft und am Boden umfassende Daten zu sammeln. Diese Informationen helfen dabei, potenzielle Gefahren einzuschätzen sowie Rettungseinsätze zu planen und durchzuführen“, sagt THW-Präsident Gerd Friedsam.

 (Foto: Yann Walsdrof, THW)

Alle erfassten Informationen an einem Ort

Das so genannte CURSOR „Search and Rescue-Kit“ besteht aus verschiedenen Technologien. Mit ihnen können Einsatzkräfte zum Beispiel nach einem Erdbeben aus sicherer Entfernung Areale erkunden können, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Dazu haben die Projektpartner ein System aus mehreren Drohnen, Bodenrobotern, Geophonen und einem Informations- und Kommunikationssystem entwickelt, um sowohl aus der Luft als auch am Boden relevante Informationen zu erfassen. Alle mit diesen Technologien gesammelten Daten werden in einer Einsatzzentrale zusammengeführt und digital visualisiert.

(Foto: Yann Walsdrof, THW)

Unter der Koordination des THW hat das CURSOR-Konsortium von 17 Partnern aus Europa und Japan dreieinhalb Jahre lang an der Entwicklung der Technologien gearbeitet. „Sie ermöglichen den Einsatzkräften künftig eine ferngesteuerte und umfassende Lageerfassung sowie sichere Einsatzoptionen bei Ortungs- und Rettungseinsätzen“, so der THW-Präsident.

Hoher Praxisbezug

Während der Projektphase haben die Forschenden viel Wert auf die intensive und kontinuierliche Einbeziehung von Anwenderinnen und Anwendern gelegt. Durch insgesamt zwölf Feldtests mit Beteiligung von Einsatzkräften und einem regelmäßigen Austausch zwischen den Tests haben die Forschenden immer wieder einen hohen Praxisbezug hergestellt.

Trotzdem sind die Systeme sehr komplex. Daher ist die Ausbildung künftiger Nutzinnen und Nutzer ein unverzichtbarer und sehr wichtiger Teil des Projekts. „Dafür hat das THW eine Online-Schulungsplattform entwickelt, die flexible und ferngesteuerte Schulungsmöglichkeiten für Einsatzkräfte bietet. Das neue Wissen haben die Einsatzkräfte dann in den Feldtests durch praktische Trainingseinheiten ergänzt“, erklärt Friedsam.

Darüber hinaus hat das Projekt auch wichtige wissenschaftliche Ergebnisse für die Katastrophenschutzforschung geliefert. Bei allen Technologien handelt es sich bislang um Prototypen, die noch nicht marktreif sind. Daher soll die Forschung entsprechend fortgesetzt werden.