Katalog zur Bewertung von Gesundheits-Apps

Einen umfassenden Kriterienkatalog für die Bewertung von Gesundheits-Apps haben Forscher am Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme Fokus entwickelt. Die im Rahmen des Forschungsprojektes „APPKRI – Kriterien für Gesundheits-Apps“ entstandene Web-Anwendung „AppKri“ ist ab sofort frei zugänglich. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG).

Rund 81 Prozent der Bundesbürger über 13 Jahre nutzen Smartphones. Etwa ein Drittel der Bevölkerung hat bereits eine App mit Bezug zu Gesundheitsthemen auf dem Smartphone oder Tablet installiert. Derzeit sind weit über 100.000 Gesundheits-Apps in den App-Stores von Google und Apple erhältlich. Ihre Anwendungsbereiche sind vielfältig. Sie reichen von der Bereitstellung von Informationen und Schulungen zu Gesundheitsthemen über die Verwaltung von Gesundheitsdaten oder die Einschätzung von Gesundheitszuständen bis hin zu diagnostischen und therapeutischen Ansprüchen. Neutrale Informationen zu den Inhalten dieser Apps gab es bislang kaum. Hier setzt der im Rahmen des Forschungsprojektes entwickelte Meta-Katalog an. Er soll künftig Akteure wie Patientenverbände, medizinische Fachgesellschaften und andere bei der systematischen Bewertung und Empfehlung von Gesundheits-Apps unterstützen.

Fundierte Bewertung von Gesundheits-Apps

„Unser Ziel ist es, eine fundierte und transparente Bewertung von Gesundheits-Apps zu unterstützen, damit gute Produkte für die Nutzer leicht erkennbar werden. Im Dialog mit der Fachöffentlichkeit haben wir den Meta-Kriterienkatalog in der Pilotphase über mehrere Monate hinweg getestet und ergänzt“, sagt Dr. Jörg Caumanns, Leiter des Innovationszentrums Telehealth Technologies am Fraunhofer Fokus und Projektleiter von AppKri. Weitere Hinweise und Vorschläge von Nutzerseite seien sehr willkommen. Sie können über ein Kommentierungsformular eingereicht werden.

Auf Basis vorliegender Arbeiten Im Projekt wurde eine offene Sammlung von möglichen Qualitätsanforderungen an Gesundheits-Apps vorgenommen und in Form von rund 300 Kriterien über ein semantisches Netz systematisiert. Die auf dem Ontologieserver CTS2-LE des Fraunhofer Fokus aufsetzende Webanwendung stellt diese Kriterien nun online zur freien Nutzung zur Verfügung. Sie sollen künftig bei der App-Bewertung helfen: Das Spektrum an Themen und Perspektiven reicht von Datenschutz und Datensicherheit über Interoperabilität und Funktionalitäten bis hin zu Verbraucherschutz, Gesundheitskompetenz und Nutzerfreundlichkeit. Daraus können die Nutzer nach dem Baukastenprinzip Kriterien auswählen und zu einem Prüfkatalog zusammenstellen. Dieser Katalog ist dann auf die jeweils in den Blick genommene Indikation, Zielgruppe, Einsatzsituation etc. zugeschnitten. Die so erstellten Kataloge können im PDF- oder FHIR-Format exportiert und weiterverarbeitet werden.