BVMed: Vorteile von Fernbehandlung nutzen

Neue Technologien müssen intelligent in der medizinischen Versorgung zum Einsatz kommen. Das fordert jetzt der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed). So könnten die Chancen der Digitalisierung durch die Lockerung des Fernbehandlungsverbotes besser genutzt werden, wie es derzeit in der deutschen Ärzteschaft diskutiert wird. Ein Bereich wäre die Wundversorgung mit Bildübertragungen von Wunden an den behandelnden Arzt und gemeinsamen Videosprechstunden mit Wundspezialisten.

„Durch die Digitalisierung sind auch im Bereich der medizinischen Versorgung noch viele Verbesserungen für alle Akteure, insbesondere die Patienten, möglich“, sagt BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt. Während Videosprechstunden könnten beispielsweise die Behandlungserfolge bei chronischen Wunden sehr gut begutachtet werden. Gerade in diesem Bereich könnten so auch Patienten auf dem Land von der Expertise eines Spezialisten profitieren, dessen Praxis zu weit für einen Besuch entfernt liege. Mit der heute bereits sehr weit fortgeschrittenen Technik könnte darüber hinaus eine gute flächendeckende Versorgung nach neuesten wissenschaftlichen Standards sehr viel einfacher erreicht werden.

Fernbehandlung nur mit Einschränkung

Bisher dürfen Ärzte ihre Patienten nur aus der Ferne behandeln, wenn sie sie zuvor einmal persönlich gesehen haben. Experten hoffen nun, dass sich das auf dem nächsten Ärztetag im Mai 2018 durch eine Lockerung des so genannten Fernbehandlungsverbots ändern könnte.

Für verschiedene Modellprojekte in mehreren Bundesländern wurde das Verbot bereits in mehreren Bundesländern gelockert. Auch dabei spielte unter anderem das Thema Wundversorgung eine Rolle:  Assistenten erstellten beim Patienten Bilder einer chronischen Wunde, die dann per Liveübertragung dem Arzt in der Praxis zur Verfügung gestellt wurde.  Das erspart sowohl dem Patienten als auch dem behandelnden Arzt lange Wege und Zeit erspart. Darüber hinaus können bei Bedarf weitere Spezialisten hinzugeschaltet werden.